Islam verbietet die Besitzergreifung

Der „ehrlichste Kellner der Welt“ will keinen Finderlohn

Geldbörse auf der Straße
Lahouari Saidani fand in Palma de Mallorca über 77.000 Euro und verzichtete auf seinen Finderlohn. (© fotos4u / fotolia)
Lahouari Saidani ist nicht nur eine verdammt ehrliche Haut, sondern auch äußerst bescheiden. Für diese Tugenden feiert ganz Mallorca den „ehrlichsten Kellner“ weit und breit. Für einen Finderlohn, wie es ihn zu einem hohen Geldbetrag gegeben hätte, hätte Saidani viele Stunden arbeiten müssen.
Montag, 31.07.2017, 09:24 Uhr, Autor: Felix Lauther

Nach Prügeleien, Ballermann-Verbot und explodierenden Mieten auf Mallorca, gibt es von der Lieblingsinsel der Deutschen endlich wieder positive Nachrichten. Die Baleareninsel feiert derzeit den „ehrlichsten Kellner der Welt“: Lahouari Saidani fand nach einem Bericht der spanischen Zeitung „Diario de Mallorca“ unter den Briefkästen in seinem Wohnhaus in Palma einen Sack mit Bargeld und Schecks im Wert von 77.000 Euro. Im Sinne eines vorbildlichen Bürgers gab der Kellner die Fundstücke bei der örtlichen Polizeidienststelle ab.

Un camarero argelino, Lahouari Saidani, encuentra 77.000 euros y los devuelve https://t.co/pK6qoAVfPu vía @diariomallorca

— Luci Érnaga (@bioluminiscenta) 26. Juli 2017

Islam verbietet derartige Besitzergreifung
Ihm sei als gläubiger Muslim nie in den Sinn gekommen, das Geld zu behalten, sagt Saidani der Zeitung. „Meine Religion verbietet es mir, Dinge zu behalten, die nicht mir gehören“. Als gebürtiger Algerier lebe er mit seiner Familie in bescheidenden Verhältnissen. In einem Kebap-Restaurant in Palma de Mallorca verdiene Saidani seine Brötchen als Servicekraft. In dem gefundenen Papiersack sollen sich nach Angaben der Polizei ungetragene Kleidungsstücke, Ausweise und andere Papiere befunden haben. Auf der Polizeidienststelle hätte man ihn zunächst skeptisch betrachtet: „Am Anfang hatte ich Probleme, weil die Polizisten einem Araber, der einen Sack voll Geld auf die Wache brachte, nicht recht trauen wollten“, erzählt Lahouari Saidani.

Immobilienmaklerin vergaß das Geld
Die Besitzerin konnte dank der Ausweisdokumente ausfindig gemacht werden. Die rumänisch-stämmige Immobilienmaklerin wollte sich bei Saidani natürlich mit einem reichen Finderlohn bedanken – der lehnte jedoch freundlich ab. Nun will sie der Frau des Kellners ein Geschenk machen, wie der „Diario de Mallorca“ weiter berichtet. Die Schecks und den Geldbetrag wollte die Rumänin nach eigenen Angaben bei ihrer Bank einzahlen. Aufgrund der langen Wartezeit in der Schlange vor dem Schalter habe sie die Wertsachen außer Acht gelassen. (Krone.at / Diario de Mallorca / FL)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Andoni Luis Aduriz freut sich in diesem Jahr über den Icon Award 2023 von "The World’s 50 Best Restaurants"
The World’s 50 Best Restaurants
The World’s 50 Best Restaurants

Icon Award 2023: Andoni Luis Aduriz ausgezeichnet

Andoni Luis Aduriz hat sich in der Welt der Gastronomie verdient gemacht. Aufgrund seines Einsatzes und hohen Engagements hat der Küchenchef des Restaurants Mugaritz in San Sébastian den Icon Award bekommen. 
Spanische Produkte
Zertifizierung
Zertifizierung

Neues Gütesiegel für spanische Restaurants weltweit

Mit dem Zertifikat „Restaurants From Spain“ werden gastronomische Betriebe außerhalb des Landes ausgezeichnet, die eine authentische spanische Qualitätsküche aufweisen, sowie ein Restaurantkonzept beinhalten, das die landestypische Gastronomie widerspiegelt.
Team des Aguila
Tapas Bar Águila ausgezeichnet
Tapas Bar Águila ausgezeichnet

Kulinarischer Botschafter für die spanische Gastronomie

Als eines von drei Restaurants in Deutschland hat die Tapas Bar im Hotel Adler Asperg das Gütesiegel „Restaurants from Spain“ erhalten. Das Siegel zeichnet Betriebe aus, die eine authentische spanische Küche und Erfahrung bieten.
Restaurants und Cafés auf der Plaza Nueva in Bilbao, im Baskenland
Urteil
Urteil

Baskische Gastronomen: Justiz-Sieg gegen Lockdown

Das Oberlandesgericht des Baskenlandes hat den Beschluss der Regionalregierung gekippt, der seit Januar 2021 einen Lockdown in Corona-Hotspots vorsieht. Inzwischen haben Restaurants und Cafés wieder geöffnet.
Teil der Altstadt von La Guardia, Spanien
Coronakrise
Coronakrise

Gastronomie schließt auch in Spanien

Nun also auch Spanien. In immer mehr Ländern kommt es zu einem Lockdown, um die Ausbreitung des Coronavirus aufzuhalten.
Franz Rauch und sein Sohn Sebastian Goller
Restaurant „Narah“
Restaurant „Narah“

„P1“: Münchens Edel-Schuppen mit Pop-up-Küche

Gastronom Sebastian Goller und sein Münchner Nobel-Club „P1“ haben Lust auf die Pop-up-Bewegung. Auf der Terrasse des Clubs hat der Gastronom das Restaurant „Narah“ eröffnet. Die Küche ist von einer Baleareninsel inspiriert.
Daniela Katzenberger
Schon wieder dicht gemacht
Schon wieder dicht gemacht

Daniela Katzenberger: Ihr Café auf Mallorca muss schließen

Eine Katze hat bekanntlich 7 Leben. In Daniela Katzenbergers Fall dauerte ihre gastronomische Existenz auf Mallorca sieben Jahre. Jetzt muss sie ihr Café in Santa Ponça schließen.
Bayern am Strand
Imagepflege
Imagepflege

Beach Club statt Ballermann: Mallorcas Kult-Kiosk gibt sich mondän

Champagner-Kübel statt Sangria-Eimer? Die kleine Strandbude am Playa de Palma stand traditionell für den „Sauftourismus“ auf Mallorca. Nun präsentiert sich der Gastro-Betrieb als moderner „Beach Club“ in dezenten Farben. Ob das etwas am Ruf ändert?
Frau flieht vor großer Hand
Unterschlagung
Unterschlagung

Dreiste Zechpreller: 120 Restaurantgäste flüchten zeitgleich

Ein spanischer Gastronom traute seinen Augen kaum, als die feiernde Gesellschaft plötzlich gemeinsam aufstand und flüchtete. Die Zechprellerei traf den Wirt aus Bembibre in unerwartetem Ausmaß.