Bundesinstitut prangert Hygiene von TV-Köchen an
Durchschnittlich alle 50 Sekunden findet irgendeine Art von Hygienefehler statt, verursacht durch den kochenden Prominenten. Dies ist das Ergebnis eines neuen Berichts des Bundesinstituts für Risikobewertung. Dafür wurden insgesamt 100 Folgen verschiedener Kochsendungen ausgewertet.
Zu den am häufigsten gezählten Hygienefehlern gehöre die Tatsache, dass die TV-Köche ihr Schneidebrett zwischen den einzelnen Lebensmitteln nicht ausreichend reinigen. Zudem würden sie sich kratzen, niesen, husten und anschließend einfach weiterkochen, ohne sich die Hände zu waschen. Schmutzige Hände würden außerdem oft am Geschirrtuch abgewischt werden. Das Würzen mit den Fingern stelle bereits ebenfalls einen Hygieneverstoss dar.
Schlechte Vorbilder?
Das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt in seinem Bericht über seinen Verdacht, dass das Verhalten und Vorgehen der TV-Köche auf die Nachahmer in den heimischen Küchen abfärbe. Dadurch würde das gesundheitliche Risiko beim Nachkochen deutlich erhöht. „Personen, die Kochvideos mit einwandfreier Küchenhygiene sehen, machen beim Nachkochen weniger Hygienefehler als diejenigen, die fehlerhafte Kochvideos sehen.“
Insgesamt würden in ganz Deutschland Jahr für Jahr rund 100.000 Krankheitsfälle gemeldet, die wahrscheinlich darauf zurückzuführen sind, dass sich der Hobbykoch lebensmittelbedingte Infektionen durch Mikroorganismen wie Bakterien, Viren oder Parasiten eingefangen hat. Derartige Erkrankungen könnten allerdings durch einwandfreie Hygiene vermieden werden. (FAZ/MJ)