Betriebsklima: Jeder Vierte ist am Arbeitsplatz unzufrieden
Die gute Unternehmenskultur geht in Deutschland immer stärker verloren. Mitarbeiter aus allen Branchen klagen verstärkt über unruhige Zeiten am Arbeitsplatz. Die Folge: krankheitsbedingte Ausfallzeiten, die auch Gastronomen und Hoteliers zu spüren bekommen. Jeder vierte deutsche Arbeitnehmer leidet so stark unter dem schlechten Betriebsklima, dass er seelisch oder körperlich erkrankt. Das sind die erschreckenden Ergebnisse des „Fehlzeitenreport“, den das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) veröffentlicht hat. 78,3 Prozent der Arbeitnehmer wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber hinter ihnen steht. Freiwillige Sozialleistungen erwarten 62,3 Prozent der 2.000 Umfrageteilnehmer. Nur rund 10 Prozent der Befragten berichtet Gutes über sein Unternehmen.
Mitarbeiter wollen Fairness, Wertschätzung und sinnvolle Tätigkeiten
„Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftigte ihre Arbeit erleben, und ihrer Gesundheit“, erklärt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Reports, gegenüber dem „Tagesspiegel“. Arbeitnehmer wollen fair behandelt werden, eine sinnhafte und qualitätsbewusste Arbeitswelt erleben. Dies steigere „das gesundheitliche Wohlbefinden“ und fördere die „Freisetzung kreativer Entwicklungspotenziale“. Mitarbeiter, die nur Gutes über ihren Betrieb berichten können, locken in Zeiten des Fachkräftemangels potenzielle Bewerber an. Sie sind Botschafter des guten Rufs und immer noch die besten Marketing-Manager jedes Gastro-Betriebs. (Tagesspiegel / AOK / FL)