Wie präsentiere ich mich beim Bewerbungsgespräch?
Im Bewerbungsgespräch mit dem künftigen Vorgesetzten oder auch dem Personalchef geht es vor allen Dingen darum, Überzeugungsarbeit zu leisten. Daher sollte man für sich zunächst folgende Fragen beantworten:
- Was will ich erreichen?
- Was spricht für mich?
- Was spricht eventuell gegen mich?
- Wie führe ich den Nachweis?
- Wie begegne ich eventuellen Einwänden?
Eine erste Kurzdarstellung, die Zusammenfassung des Lebenslaufs, sollte nicht länger als eineinhalb Minuten dauern. Sie ist flüssig und interessant vorzutragen. „Auf jeden Fall muss man einen zusammenhängenden, klar verständlichen, widerspruchsfreien Bericht über seine bisherigen Tätigkeiten und die Gründe ihrer Beendigung geben können“, empfehlen etwa die Experten der Österreichischen Arbeiterkammer (AK).
Ratsam sind demnach auch Standpunkte oder Argumente wie
- „Ich halte mich für geeignet, die angebotene Position auszufüllen, denn …“
- „Ich besitze die geforderten Kenntnisse …, Fähigkeiten …, Erfahrungen, …“
- „Bei der und der Aufgabe konnte ich diese und jene Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das Zeugnis der Firma XY belegt meine Qualifikation für … „
Gesprächsverlauf
Der Verlauf eines Bewerbungsgesprächs ist ebenso wie die schriftliche Bewerbung oft von gewissen Standards geprägt. Er ist häufig in etwa wie folgt strukturiert:
- Einleitungsphase (warming-up-Phase)
- Selbstvorstellung von Interviewer und Bewerber
- Lebenslaufanalyse sowie biographiebezogene Fragen
- Vorstellen des Unternehmens
- Informationen über Tätigkeit und Aufgabengebiet
- Gesprächsabschluss mit Verbleib
Gehaltswunsch
Ein kritischer Punkt ist immer die Frage nach dem Gehaltswunsch. „Bereiten Sie sich gut auf die Frage vor, welches Gehalt Sie erwarten. Um Ihren Gehaltswunsch zu ermitteln, berücksichtigen Sie alle Bezüge Ihrer bisherigen Position einschließlich geldwerter Vorteile wie Dienstwagen, betriebliche Altersversorgung und Einnahmen aus Mitarbeiter-Beteiligungen. Die Summe sollte 5 bis 20 Prozent über Ihrem letzten Gehalt liegen bzw. an den marktüblichen Gehältern und Ihrem Leistungsvermögen orientiert sein. Wenn Sie im Gespräch gefragt werden, was Sie verdienen möchten, nennen Sie den Betrag mit fester Stimme, ohne Einschränkung, Relativierung oder Rechtfertigung. Auf Wunsch erläutern und begründen Sie Ihre Gehaltsvorstellung.“, lautet der Tipp der AK. Auskünfte über übliche Gehälter erfährt man etwa über die Berufsverbände oder auch von Kollegen.
Nachbereitung
Ein positiv verlaufendes Vorstellungsgespräch erinnert an andere angenehme Gesprächssituationen. Es schafft und hinterlässt bei den Teilnehmern eine positive Stimmung. Diese ist bei der Verabschiedung spürbar, die freundlich und gelöst verläuft. Am Ende des Gespräches sollte man sich bedanken und fragen, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist.
In einer Art Nachbereitung repliziert man die erlebte Situation noch einmal. Dazu kann man auch schriftliche Notizen zu folgenden Fragen machen:
- Was habe ich gut gemacht?
- Was kann ich beim nächsten Mal besser, das heißt anders machen?
- Welchen Eindruck hatte ich von meinem Gegenüber?
Abschluss-Tipp der AK: „Falls Sie eine Absage erhalten, fragen Sie ruhig nach, woran es gelegen ist. Oft ergeben sich daraus nützliche Hinweise, was Sie beim nächsten Mal anders machen können, um schließlich die Stelle zu bekommen, die Sie sich wünschen.“ (CK/AK)