Wie man Gastronomen ganz einfach manipulieren kann
Seien Sie brav, und Sie bekommen ein Eis. Was man aus der Kindererziehung kennt, kann man meist auch in das Erwachsenenalter übertragen. Freundlichkeit lohnt sich. Kunden werden bevorzugt behandelt, wenn sie nett zum Verkäufer sind, berichten österreichische Wirtschaftsforscher im Fachjournal „Experimental Economics“ über eine Feldstudie. Mit einem Lob vorweg bekomme ein Kunde zum Beispiel deutlich mehr Eis in die Tüte oder ein größeres Kebab. Auch Trinkgeld schon vor der Bestellung führe zu größeren Portionen.
Die Wissenschaftler um Michael Kircher von der Universität Innsbruck hatten mehrere Teilnehmer in Fast-Food-Lokale in München und Innsbruck geschickt und sie dort eine Tüte Eis kaufen lassen. Direkt danach wurde die Leckerei gewogen. Nach Komplimenten gab es 10 Prozent mehr Eiscreme. Trinkgeld im Voraus brachte 17 Prozent mehr – zog man die Kosten dafür wieder ab, blieb ein Plus von 7 Prozent. Das Experiment wurde danach an Kebab-Ständen in München, Graz und Innsbruck fortgesetzt. Die dort gewonnenen Daten untermauerten die Ergebnisse. Insgesamt wurden über 100 Tüten Eis und 800 Döner-Wraps gekauft. Das Essen wurde danach meist verschenkt oder gespendet.
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