Welche Konsequenzen bei fehlerhaften Gästelisten drohen
Wie wichtig die Einhaltung der Hygiene-Maßnahmen für Gastronomen wirklich sind, zeigt nun ein aktuelles Beispiel aus der Hauptstadt: In einem Berliner Restaurant, in dem Corona-Vorschriften missachtet wurden, haben sich kürzlich mindestens 13 Gäste mit dem Virus angesteckt. Am Abend des 10. Juli waren zunächst drei positiv getestete Personen aus Münster zu Gast, wobei bei der Nachverfolgung weitere Kontaktpersonen ermittelt werden konnten. Zuallererst war dann das Personal von den Folgen betroffen: Dieses wird durch das für sie zuständige Gesundheitsamt komplett unter Quarantäne gestellt. Dann ermittelten die Ämter – mit schwerwiegenden Konsequenzen…
Bußgeld durch fehlerhafte Gästelisten
Einem Pressebericht zufolge sei dem Gesundheitsamt schließlich unabhängig von den Kontaktpersonen mitgeteilt worden, dass in dem Restaurant ohne Einhaltung der Abstandsregelungen getanzt und gefeiert worden sei, so das Bezirksamt weiter. Es habe sich außerdem herausgestellt, dass die Kontaktliste unvollständig und zum Teil fehlerhaft, also mit falschen Angaben ausgefüllt worden sei. Das habe die Nachverfolgung aller betroffenen Kontaktpersonen erheblich verzögert. Das Restaurant muss nach Angaben des Bezirksamtes mit einem Bußgeld rechnen.
Bürgermeister appelliert an Dehoga
Das Lokal soll außerdem das Hygienekonzept überarbeiten und sicherstellen, dass es künftig keine Bewirtung mehr ohne das Hinterlegen der Kontaktdaten mehr gibt. Das Bezirksamt kündigte an, aufgrund der Erfahrung der vergangenen Tage mit überfüllten Bars und Restaurants in Berlin werde das Ordnungsamt verstärkt Präsenz zeigen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat an die Hauptstadt-Gastronomen appelliert, sich an die Regeln zur Kontaktnachverfolgung zu halten. „Das ist eine Regel, die in der Gastronomie verpflichtend umgesetzt werden muss. Ich erwarte auch vom Verband der Hoteliers und Gastronomen, dass solche Regeln ernstgenommen und auch durchgesetzt werden“, so Müller (SPD).
Weitere Konsequenzen angekündigt
„Eigentlich müsste man über die Formulare jetzt unproblematisch erkennen, wen man wo anrufen kann, weil er eben zu dieser Zeit Gast war“, sagte der Regierungschef – und mahnte auch Konsequenzen bei Verstößen an. Er persönlich habe bisher den Umgang mit der Kontaktnachverfolgung sehr unterschiedlich erlebt. Er habe Restaurants auch schon wieder verlassen, wenn es dort kein solches Formular gegeben habe. Der Bezirk Mitte hatte dieser Tage einen öffentlichen Aufruf gestartet, um nach Menschen zu suchen, die am Abend des betreffenden Restaurants unter dem Berliner Fernsehturm zu Gast waren. (lbn/TH)