Gastro-Management: Mitarbeiterführung leicht gemacht
Wer als Gastronom, Hotelier oder in einer anderen Führungsposition ohne autoritären Stil an den Strippen zieht, ist bei seinen Mitarbeitern theoretisch beliebter. Man arbeitet gerne mit ihr oder ihm zusammen. Herrschte früher ein rauerer Umgangston, sind heute Leitungspositionen mit Führungskräften besetzt, deren Stil eine Mischung aus persönlichen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten ist. Auf dieser Grundlage können die Gastro-Chefs von Heute und Morgen ihre Mitarbeiter effektiv beeinflussen und begeistern. Drei dieser Kompetenzen in der Mitarbeiterführung sollten hierbei zum Handwerkszeug jedes Gastronom und Hoteliers gehören:
Gefühlsbetontes Zuhören
Development Dimensions International (DDI) hat in einer Studie die Führungskompetenz von über 15.000 Führungskräften in 20 Branchen untersucht und festgestellt, dass empathische Chefs am meisten Einfluss auf die Gesamtleistung ihres Betriebes hatten. Es zeichnete sie besonders gut aus, ihren Mitarbeitern zuzuhören und gefühlsbetont zu reagieren. Das berichtet 4hoteliers.com.
Der Psychologe Carl Rogers schreibt: „Echte Kommunikation tritt auf, wenn wir verständnisvoll zuhören – um die Idee und den Standpunkt der anderen Person zu verstehen und zu spüren.“
Eine weitere Erkenntnis im DDI-Bericht: nur vier von zehn Führungskräften waren ihrer Aufgabe gewachsen oder zeigten starke Empathie.
Eine Studie der University of Michigan hat festgestellt, dass die Fähigkeit der College-Studenten, Empathie zu zeigen, in den vergangenen 30 Jahren sank – mit einem besonders starken Rückgang in den vergangenen zehn Jahren.
Warme Körpersprache
Es gibt zwei Arten von Körpersprachen, die sich Mitarbeiter bei ihren Vorgesetzten wünschen. Eine Körpersprache projiziert Sympathie und Schutz, die andere strahlt Signale der Macht und der Hierarchie-Struktur aus. Beide Arten sind für Führungskräfte von Heute notwendig und werden für deren Erfolg in Zukunft entscheidend sein.
Eine sympathische Körpersprache beinhaltet einen freundlichen Blickkontakt, echtes Lächeln und offene Haltungen, in denen die Beine oder Arme nicht verschränkt werden.
Den Mitarbeiter zu „spiegeln“ ist ein weiteres nonverbales Zeichen der Sympathiebekundung. Wer seinen Angestellten, Kollegen oder Geschäftspartner oder Gast ins Herz geschlossen hat, wird automatisch dazu übergehen, gewisse Körperhaltungen, Armpositionen und Gesichtsausdrücke zu übernehmen. Dieses Verhalten schafft eine Verbundenheit zum Gegenüber. Wer im Gespräch die Schultern um eine Vierteldrehung wegdreht, signalisiert einen Mangel an Interesse.
3Positive Emotionen
Positive und negative Emotionen sind ansteckend. In einer Studie an der Universität Tübingen wurden Probanden Fotos von glücklichen oder traurigen Gesichtern auf einem Computer gezeigt. Danach stellten die Forscher den Teilnehmern Fragen, um ihre emotionalen Reaktionen zu messen. Die Probanden reagierten überraschend immer in Bezug auf die Emotion, die das Bild ausdrückte – auch wenn die Bilder nur Sekundenbruchteile gezeigt wurden. Das Experiment machte deutlich, dass Menschen nicht nur nach Logik entscheiden, sondern sich viel stärker von ihren Gefühlen beeinflussen lassen.
Für den Neurologen und Autor Antonio Damasio ist der Mittelpunkt unseres bewussten Denkens (der präfrontale Kortex) so eng mit der Gehirnregion für die Steuerung unserer Emotionen verbunden, dass niemand Entscheidungen auf der Grundlage der reinen Logik treffe. Damasios Forschung zeigt, dass logische Argumentation in der Regel nicht mehr als eine Möglichkeit für Führungskräfte ist, emotionale Entscheidungen zu rechtfertigen.
Wir sind alle Teil einer emotionalen Kettenreaktion. Chefs ohne einen reinen autoritären Führungsstil können ihr Mitarbeiter-Team besser beeinflussen und inspirieren. Positive Emotionen wie Optimismus, Begeisterung, Dankbarkeit steigern die Energie, den Lerneffekt und die Motivation Ihres Teams. (4hotelier / FL)