Fußball-WM und Gastro: Mehr Mannschaften gleich mehr Umsatz?
Der Donnerhall aus der FIFA-Zentrale in Zürich riss die Fußball-Ligen in Europa aus ihrem weit verbreiteten Winterschlaf. Ab der FIFA Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2026 sollen 48 Mannschaften um die wichtigste Trophäe im Weltfußball wetteifern. Die Folge: ein noch dichterer Spielplan, mehr Spiele, mehr abgestellte Profi-Spieler und ein längeres Turnier. Was manches Fan-Herz höher schlagen lässt, versetzt die nationalen Ligen und ihre Mannschaften in Rage. Schon heute beklagen die Vereinsmannschaften aus der Bundesliga und anderen europäischen Top-Ligen die hohe Belastung ihrer Lizenzspieler. Die Spieler sind Angestellte des Vereins und stehen unter der „Fürsorgepflicht“ der Klubbosse. Eine längere WM bedeutet auch eine kürzere Regerationszeit für die Spieler – das Verletzungsrisiko steigt weiter und somit das Risiko des sportlichen Misserfolgs im ligaweiten Tagesgeschäft.
Für Gastronomen hingegen bedeutet die „aufgeblähte“ Fußball-WM ein lukratives Zubrot. Wenn mehr Spiele stattfinden, steigt auch die Anzahl der Live-Übertragungen. Die Restaurants und Bars mit Flatscreen profitieren somit von mehr potenziellen Gästen, die sich die Spiele bei einem kühlen Bier anschauen wollen. Viele Gastronomen nutzen das WM-Geschäft mit Motto-Veranstaltungen, Tipprunden und Fan-affinen Spezialangeboten auf der Karte wie Burgern oder anderem Fingerfood, um Fußball-Begeisterte in ihren Gastraum zu locken.
Mit diesen zehn Tipps machen Gastronomen jedes Fußball-Großereignis zu einem Umsatzbrüller:
1. „Mitgröhlen“ – und zwar in sozialen Netzwerken
Viele Fans versichern sich vor dem Public Viewing Ausflug im Internet, ob ihr Lieblingsbiergarten tatsächlich alle Spiele überträgt. Daher gilt für Gastronomen: Kommunikation ist Trumpf!
Besonders auf der eigenen Webseite und dem Facebookprofil muss zur Weltmeisterschaft das Fußballfieber ausbrechen. Schon der erste Blick muss verraten, welche Spiele übertragen werden. Häufig wechselnde Profilbilder und Facebook-Banner wecken die Aufmerksamkeit in der Facebook-Chronik der potenziellen Gäste.
2. Grillabend zum Eröffnungsspiel
Zum Eröffnungsspiel bietet sich ein Grillabend an. Mit diesem beliebten „Sommersport“ können Gastronomen ihre Gäste für das Event „heiß machen“.
3. Happy-Hours oder Frei-Drinks
Happy-Hours und Freigetränke können dazu beitragen, neue Kunden anzulocken.
4. After-Abpfiff-Partys
Gastronomen können die gute Stimmung nach den Spielen nutzen, um ihr Restaurant oder Kneipe spontan zur Diskothek zu machen. Stühle beiseite, ein DJ und animierendes Personal machen aus dem gemütlichen Fußball-Atmosphäre eine rauschende After-Abpfiff-Party.
5. Funkbonieren als strategischen Spielzug nutzen
Public Viewing bedeutet für Gastronomiebetriebe volles Haus. Besonders in Stoßzeiten, wie zur Halbzeit, ist eine schnelle Reaktionszeit von Kellnern, Barkeepern und Co. gefragt. Daher gilt: Nur mit einem guten Personalplan, optimierten Prozessen und einer durchdachten Speisekarte wird die Kasse an allen EM-Spieltagen klingeln. Wer mehr Bestellungen in kürzester Zeit aufnehmen und Laufwege durch Fanmengen reduzieren möchte, sollte auf Funkbonieren setzen. Damit nehmen Kellner die Bestellwünsche direkt beim Gast mit mobilen Endgeräten auf und „funken“ sie in die Küche oder an den Schank.
6. Stimmung anheizen mit EM-Tippspielen
Ein Tippspiel spornt nicht nur den Ehrgeiz der Gäste an, sondern lädt auch zum doppelten Mitfiebern ein. Mit einem kleinen Einsatz tippen Gäste, wie das Spiel ausgeht. Wer richtig liegt, erhält eine Runde aufs Haus. Als smarter Spielzug bietet sich ein Rabatt pro deutsches Tor auf die Gesamtrechnung an.
7. Fair Play zur Europameisterschaft: GEMA, GEZ und Co.
Gastwirte müssen bei der Fußball-Übertragungen einige Regeln einhalten: von GEMA, GEZ, GVL, UEFA- oder FIFA-Konditionen für Public Viewing bis hin zu Sperrzeiten, da viele Spiele erst um 21 Uhr angepfiffen werden.
Zudem hält die UEFA, bzw. FIFA, die Schutz- und Urheberrechte an der Europameisterschaft, bzw. Weltmeisterschaft. So ist u. a. das Nutzen von Logos, Marken, Trophäe und Slogan nur gegen kostenpflichtige Lizenzierung möglich.
8. Entsprechendes Flair schaffen
Gastronomen können ein paar Spezialitäten des Gastgeber-Landes der entsprechenden Fußball-EM oder –WM auf die Karte nehmen. Gastronomen sollten aber eine Regel immer befolgen: Das Angebot muss zum eigenen Konzept und der Zielgruppe passen, um ein rundes Erlebnis zu schaffen.
9. Sportive Outfits für das Personal
Mitarbeiter im Deutschland-Trikot steigern das „Wir-Gefühl“ im Team und zeigen eine Identifikation mit den Gästen.
10. Alle Gäste mitnehmen
Zu guter Letzt sollten Gastronomen nicht davon ausgehen, dass alle Gäste Fußball-Fans sind. So sollte es auch ruhigere Räume geben, in denen die anderen Gäste essen und trinken, ohne mitten in der gröhlenden Masse zu sitzen. (FL)