Wenn Kellner zu Köchen werden und umgekehrt
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll das Verhältnis und das Verständnis füreinander von Küche und Service nicht in jedem Betrieb immer hundertprozentig friktionsfrei sein. Im Hotel Uzwil (Uzwil/St. Gallen) hat man sich daher zu einem spannenden Experiment entschlossen und lässt die beiden Crews von 30. Oktober bis 1. November die Rollen tauschen. Während dieser Zeit schwingt das Serviceteam den Kochlöffel und das Küchenteam bedient die Gäste. Begleitet werden sie dabei von Küchenchef Sven Ottiger und Food & Beverage Managerin Ramona Stark. Die Führungskräfte arbeiten Hand in Hand mit den Angestellten und unterstützen sie bei den neuen Aufgaben. Die Präsenz von Stark und Ottiger soll zudem gewährleisten, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden.
An Herausforderungen wachsen
Weshalb wagt das Hotel Uzwil dieses Experiment? Initiatorin Ramona Stark sieht im Jobtausch viel Potenzial. „Die Verbindung von Service und Küche ist eine der herausforderndsten Schnittstellen in der Gastronomie“, erklärt Stark. Der Perspektivenwechsel soll das gegenseitige Verständnis für die jeweiligen Aufgaben fördern und gemäß Hoteldirektor René Meier auch das Team stärken. Meier hat das Vorhaben von Anfang an unterstützt: „Das Wohl unserer Gäste hat höchste Priorität. Wir wollen uns laufend verbessern und der Jobtausch gibt uns diese Chance“, so Meier. Denn er ermöglicht dem Team, sich neuen Herausforderungen zu stellen und daran zu wachsen.
Der Rollenwechsel ist nicht nur ein Experiment, sondern auch ein Erlebnis – insbesondere für die Gäste. Während des Jobtauschs lernen diese die Köche, die sonst hinter den Kulissen wirken, kennen. Gleichzeitig können sie die Servicemitarbeiter bei der Arbeit in der Küche besuchen. Dafür wird eine spezielle Zone in der Küche eingerichtet. So können Stammgäste, Verwandte und Bekannte den Rollentausch hautnah mitverfolgen.
Stark, Ottiger und Meier blicken mit Vorfreude, aber auch mit Respekt auf die kommenden Tage. „Ich denke, der Rollentausch darf nicht unterschätzt werden“, sagt Ramona Stark. Sie ist davon überzeugt, dass es für die Mitarbeitenden „eine Herausforderung, aber auch eine Inspiration sein wird“.