Positive Signale im Kampf gegen den Personalmangel
Fakt ist: Der Personal- und Auszubildendenmangel ist noch lange nicht besiegt. Von den Alpen bis zur Nordsee gibt es freie Stellen für Köche, Kellner und Co. Betriebe im Gastgewerbe suchen händeringend nach Personal, sowohl nach Fachkräften als auch nach Hilfs- und Saisonarbeitern. Der Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Baden-Württemberg, Daniel Ohl berichtet: „Wir könnten noch mehr Umsatz und bessere Geschäfte machen, wenn wir die notwendigen Leute hätten.“ Laut Ohl waren in Baden-Württemberg im Juni dieses Jahres 5.691 Stellen unbesetzt. Das sind 390 Stellen mehr als noch im Vormonat. „Wir gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der offenen Stellen im Hotel- und Gaststättengewerbe deutlich höher ist, da nicht alle zu besetzenden Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet werden“, so Ohl. Im Jahr 2010 gab es in der Branche nach seinen Angaben rund 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Baden-Württemberg, 2018 sind es mehr als 130.000.
Es gibt also definitiv Schritte in die richtige Richtung. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Neueinstellungen in Baden-Württemberg stetig gestiegen. Das zeigt: Die Maßnahmen zur Imageverbesserung der Branche scheinen Früchte zu tragen. Damit ist die Branche, auch wenn der Beschäftigungszuwachs noch nicht mit dem wachsenden Personalbedarf Schritt halten kann, auf einem guten Weg. Zu dieser Entwicklung tragen auch Flüchtlinge ihren Teil bei. So arbeiten beispielsweise in Bayern derzeit rund 7.000 Flüchtlinge in der Gastronomie, darunter 500 in Ausbildung. Die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, Angela Inselkammer, ist sich sicher, dass hier noch wesentlich mehr Potenzial bestehe, nur leider bekämen die Menschen, die als Asylbewerber nach Deutschland gekommen seien, keine Anerkennung.
Fest steht, dass es nach wie vor großen Handlungsbedarf in Sachen Personalmangel gibt, auch wenn bereits viel Positives Geschehen und in Planung ist. Flüchtlinge allein werden die Situation sehr wahrscheinlich nicht lösen können, auch wenn sie definitiv einen wichtigen Teil dazu beitragen werden. (dpa/MJ)