Jedes zweite Hotel nimmt Mitarbeiter und Lehrlinge auf
500.000 Menschen will die Bundesregierung wieder in Beschäftigung bringen. Der wirksamste Hebel dafür ist, darüber sind sich alle einige, der Restart des Tourismus und hier vor allem der beschäftigungsintensiven Top-Hotellerie. Laut aktueller Branchenbefragung der Österreichischen Hoteliervereinigung, repräsentativ für die bundesweite Qualitätshotellerie, nehmen 45 Prozent der Arbeitgeber neue Mitarbeiter auf, 50 Prozent auch Lehrlinge: „Der Arbeitsmarktturbo Tourismus ist wieder zurück im Rennen, und auch wenn die Betten noch nicht voll sind: Bei der Besetzung der offenen Stellen sind wir wieder voll da“, freut sich Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, über den positiven Beitrag der Hotellerie zur Bekämpfung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie: „Jede besetzte Stelle im Tourismus schafft Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Branchen. Lassen wir diese Chance nicht liegen.“
Beste Instrumente und Planbarkeit
Positiv stimmt Gratzer die Einigkeit darüber, stark getroffene Betriebe auch mit künftigen Ausfällen nicht allein zu lassen. Zusätzlich zu den bisherigen Instrumenten werde die von Finanzminister Blümel initiierte Stärkung des Eigenkapitals Arbeitgeber stabilisieren und Arbeitsplätze absichern. Bei Ersatzraten von 70 Prozent beim Verlustersatz und etwa 85 Prozent bei der Kurzarbeit häuft sich auf Dauer einiges an Schulden an: „Das muss mitgedacht werden. Sehen wir zu, wie wir Arbeitgeber und Arbeitsplätze am besten absichern.“ Gratzer fordert daher maßgeschneiderte Modelle für die hart getroffene Stadthotellerie und vor allem zeitnahe Informationen darüber, wie es mit den im Juni auslaufenden Unterstützungen und der Kurzarbeit weitergeht: „Österreichs Hotellerie verzeichnete im Winter einen Nächtigungsrückgang um 90 Prozent, in der Stadthotellerie geht das praktisch seit mehr als einem Jahr so. Wer in der Situation Arbeitsplätze erhalten will, braucht Nerven aus Stahl, maßgeschneiderte Instrumente und vor allem Planbarkeit. Die sollte jetzt wieder möglich sein.“
(ÖHV/NZ)