Management

Gute Gemeinschaft fördert höhere Produktivität

Junge Mitarbeiter der Gastronomie lachen gemeinsam in die Kamera
Ein gutes Miteinander ist essenziell für die Produktivität in einem Betrieb, das hat eine aktuelle Studie unter Beweis gestellt. (Foto: © Andrey Popov/stock.adobe.com)
In einer neuen Randstad-Studie wird deutlich, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl für viele deutsche Beschäftigte entscheidend für mehr Leistung und Produktivität ist. Dennoch bleibt der Wunsch nach Flexibilität weiterhin stark ausgeprägt. 
Dienstag, 18.02.2025, 10:00 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Wie deutsche Unternehmen ihre Produktivität steigern und insgesamt mehr Schwung in die Wirtschaft kommt, ist heute Gegenstand einer breiten gesellschaftlichen und politischen Diskussion. Das diesjährige Randstad Arbeitsbarometer, eine weltweite Studie unter Arbeitnehmenden, für die auch mehr als 1.000 Menschen in Deutschland befragt wurden, zeigt: Gemeinschaft und Präsenz hält der Großteil für eine bessere Leistung am Arbeitsplatz für unverzichtbar.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • 81 Prozent der deutschen Arbeitnehmenden wünschen sich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit bei der Arbeit.
  • 53 Prozent würden kündigen, wenn sie dieses Gemeinschaftsgefühl vermissen – vor einem Jahr waren es noch 18 Prozent.
  • 82 Prozent erbringen bessere Leistungen, wenn sie sich zugehörig fühlen.
  • 80 Prozent sehen dafür bei Präsenzarbeit Vorteile – 62 Prozent bei Remote Work.
  • Gleichzeitig liegt mehr Flexibilität auf Platz 2 der meistgenannten Wünsche der Arbeitnehmenden.

Gemeinschaftsgefühl ist wichtig für Zufriedenheit

82 Prozent der Arbeitnehmenden geben an, dass sie bessere Leistungen erbringen, wenn sie sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen. Beziehungen zu ihren Kollegen aufzubauen fällt 80 Prozent der Beschäftigten in Präsenz leichter, während zudem die Arbeit im Büro 74 Prozent der Beschäftigten laut eigenen Angaben produktiver macht. Fehlt die Zugehörigkeit, ist das für die Hälfte (53 Prozent) ein Kündigungsgrund – ein drastischer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als noch 18 Prozent eine Bereitschaft zeigten, aus diesem Grund zu kündigen. 

Scheinbarer Widerspruch: Flexibilität und Gemeinschaftsgefühl

Trotz den Vorteilen von Präsenz für die Gemeinschaft am Arbeitsplatz bleibt das Bedürfnis nach Flexibilität stark. Flexible Arbeitsbedingungen (44 Prozent) rangieren hinter Gehaltserhöhungen (58 Prozent) auf Platz 2 der meistgewünschten Rahmenbedingungen von Arbeitnehmenden. 37 Prozent haben schon einmal eine Stelle gekündigt, weil sie mit dem Privatleben nicht vereinbar war. Das Zugehörigkeitsgefühl sehen aber 62 Prozent auch durch Remote Work gestärkt.

„Unser Arbeitsbarometer zeigt: Das Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Beschäftigte und Unternehmen – und die Präsenz im Büro macht dabei einen wichtigen Unterschied, aber nicht ohne den richtigen Mix an Flexibilität“, resümiert Richard Jager, CEO DACH Randstad.

 „Ein Signal für Arbeitgeber, den Austausch mit ihren Mitarbeitenden zu intensivieren, um individuelle Lösungen zu entwickeln. Einfach nur Back to Office anzuordnen, ist kein Garant für gesteigerte Produktivität.“

Homeoffice und Präsenstage anbieten

Dies zeigt sich auch in der bevorzugten Anzahl der Arbeitstage im Betrieb. Fast zwei Drittel (63 Prozent) wollen drei Tage oder mehr in Präsenz arbeiten. Dies dürfte auch daran liegen, dass viele ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen haben – 64 Prozent betrachten zumindest manche von ihnen als Freunde. 69 Prozent pflegen Beziehungen mit Kollegen auch außerhalb der Arbeit. 

„Beschäftigte entscheiden sich für die Gemeinschaft. Gute Arbeitgeber fördern diesen Sinn für das Miteinander mit zusätzlichen Anreizen, Teambuilding-Maßnahmen stärken so die Mitarbeiterbindung“, so Richard Jager.

(Randstad/CHHI)

 

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