Gastro-Personal für Kliniken und Heime gesucht
Bereits Anfang Dezember hatten Münchner Kliniken Gastronomiemitarbeiter um Hilfe gebeten. Die Aktion stieß auf reges Interesse. „Innerhalb weniger Tage haben sich mehr als 100 Menschen gemeldet“, sagt Thomas Geppert, Geschäftsführer des Dehoga Bayern. Nun wird die Aktion bayernweit ausgerollt. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband ruft seine Mitglieder dazu auf, Mitarbeiter dafür freizustellen. Die Aktion sei mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt, erklärt Geppert.
Der Grundgedanke hinter dem Aufruf ist, dass Personal aus Hotels und Gastronomie in Kliniken und Pflegeeinrichtungen Aufgaben übernimmt, die nicht mit der direkten Patientenbetreuung zu tun haben, beispielsweise das Bettenmachen. So soll das Pflegepersonal entlastet werden und mehr Zeit für die Patienten und Bewohner haben.
„Unser Fachpersonal kann direkt eingesetzt werden“, so Geppert. Zudem seien viele Beschäftigte aus dem Bereich ohnehin in Kurzarbeit. Die Tätigkeit in den Pflegeeinrichtungen kollidiere damit nicht, betont er. Interessierte können sich über die Plattform pflegepool-bayern.de melden. Voraussetzung für den Einsatz ist eine vorübergehende Mitgliedschaft in einer Hilfsorganisation. Das Rote Kreuz bietet dazu laut Dehoga kostenlose Mitgliedschaften mit vereinfachtem Beitrittsverfahren an, die nach einem Einsatz automatisch enden.
Diakonie in Niedersachsen ruft Gastronomie-Mitarbeiter zur Hilfe auf
Auch die Diakonie in Niedersachsen hat Mitarbeiter der Gastronomie zur Hilfe in Pflegeheimen aufgerufen. Ehemalige Pflegekräfte sowie Gastronomie-Beschäftigte in Kurzarbeit könnten in der Pandemie die Arbeit in den Heimen unterstützen, sagte Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher des Diakonischen Werks. „Die Bekämpfung der Pandemie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte er. „Unsere Pflegekräfte arbeiten am und teilweise schon deutlich über dem Limit. Deshalb brauchen wir in den Pflegeheimen jetzt schnell Unterstützung und Entlastung.“
Er erklärte, die Gastronomie-Mitarbeiter sollten „natürlich nicht die Pflege an sich übernehmen“. Aber sie könnten beim Besuchermanagement oder bei den Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit Corona-Tests helfen. Denn die Belastung in der Pflege sei hoch, das Personal knapp. In der Pandemie kämen Schutzmaßnahmen und Schnelltests hinzu. Daher seien auch Fachkräfte beispielsweise zur Bearbeitung von Verwaltungsaufgaben rund um die Tests gesucht.
(dpa/NZ)