Gastgewerbe verzeichnet Rückgang an offenen Stellen
„Die Lücke hat sich ein bisschen geschlossen“, sagt Oliver Kasties, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gastronomieverbands Dehoga Hessen in Wiesbaden.
So waren im vergangenen April knapp 1.830 Stellen offiziell nicht besetzt, vor einem Jahr waren es fast 2.300 Stellen gewesen. Über die Höhe der Dunkelziffer gibt es keine Angaben.
Gastronomen leiden unter den gestiegenen Kosten
Schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie war in der Branche bereits nach Personal gesucht worden.
„Früher waren diese Jobs wenigstens krisensicher, aber diese Stabilität ist durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg zerrüttet worden“, erklärt Oliver Kasties. Auch ächzten die Gastronomen unter den gestiegenen Kosten.
In den Städten könnten sie diese zum Teil an die Gäste weitergeben, in ländlicheren Gebieten sehe das anders aus. „Dort gibt man nicht über 30 Euro für ein Wiener Schnitzel aus“, erklärt Oliver Kasties.
Arbeitsschutzgesetz sei ein Problem
Nach Meinung von Oliver Kasties müssten an den Arbeitsplätzen im Gastgewerbe nicht nur attraktivere, sondern auch flexiblere Bedingungen herrschen. Dies sei jedoch wegen des Arbeitsschutzgesetzes nicht möglich.
So sei es zum Beispiel sinnvoll, wenn ein Koch bei einer Veranstaltung mehr Stunden als derzeit erlaubt arbeiten würde und dann entsprechend länger frei habe. Dies werde nicht nur von den Arbeitgebern gewünscht, sondern auch von vielen Köchen.
Auswirkungen des Köche-Mangels
Der Köche-Mangel hat Auswirkungen: So werden Speisekarten kürzer, manche Gastronomen setzen vermehrt auf teurere Convenience-Produkte aus der Lebensmittelindustrie, die rasch zubereitet werden können.
„Das vereinfacht die Produktionsprozesse“, erklärt Oliver Kasties. Genutzt würden diese vorgefertigten Lebensmittel etwa bei Beilagen, Soßen oder beim Nachtisch wie Rote Grütze.
(dpa/SAKL)