Nachwuchs ist unzufrieden

Die Politik ist gefragt! McDonald’s stellt Ausbildungsstudie vor

Philipp Wachholz (Unternehmenssprecher), Prof. Dr. Renate Köcher (Institut für Demoskopie Allensbach), Prof. Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School of Governance), Gabriele Fanta (Vorstand Personal) v.l.n.r.
Philipp Wachholz (Unternehmenssprecher), Prof. Dr. Renate Köcher (Institut für Demoskopie Allensbach), Prof. Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School of Governance), Gabriele Fanta (Vorstand Personal) v.l.n.r.
McDonald’s gab vor kurzem seine dritte Ausbildungsstudie heraus. Fazit: Die jungen Menschen in Deutschland fühlen sich hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft nur unzureichend durch die Politik vertreten.
Mittwoch, 06.09.2017, 09:26 Uhr, Autor: Markus Jergler

Ein signifikantes Ergebnis der dritten Ausbildungsstudie von McDonald’s, die gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) in Berlin vorgestellt wurde, zeigt, dass knapp jeder zweite junge Erwachsenen seine Interessen nicht ausreichend von der Politik berücksichtigt sieht. Es besteht außerdem der Wunsch, dass junge Menschen besser auf den Berufsalltag vorbereitet werden. 73 Prozent der 14 bis 25-Jährigen fordern von der Politik eine bessere Ausrichtung der Lehrpläne auf das Berufsleben, 61 Prozent die Sicherstellung von Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt und 59 Prozent soziale Durchlässigkeit in der Gesellschaft. „Die Entwicklung rückläufiger Bewerberzahlen geht einher mit einer sinkenden Ausbildungsreife der Bewerber. Hier ist die Politik gefragt! Lehrmittel und Prozesse müssen dringend überarbeitet und auf die Bedürfnisse der jungen Generation angepasst werden. Außerdem müssen die Vorzüge des Dualen Ausbildungssystems und die damit verbundenen Entwicklungschancen deutlich hervorgehoben werden.“, fordert Gabriele Fanta, Vorstand Personal McDonald’s Deutschland.

Digitalisierung als Chance
Die Digitalisierung der Berufswelt wird heutzutage von der jungen Generation als selbstverständlich angesehen und als Chance wahrgenommen. Rund jeder zweite unter 25-Jährige ist davon überzeugt, dass die digitalen Systeme für die Gesellschaft in Deutschland Vorteile mit sich bringen. Es wird allerdings als kritisch erachtet, wenn Berufstätige auch außerhalb der Arbeitszeiten über Handy oder E-Mail erreichbar sein müssen.

Zutrauen und Aufstiegschancen positiv
Insgesamt blickt die junge Generation optimistisch in die Zukunft und ist vor dem Hintergrund einer guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland leistungsbereit. Eine große Rolle spielt eine gute Schulbildung. „Der Schulabschluss mit Abitur gilt gewissermaßen als die notwendige Voraussetzung, um aussichtsreich in den Wettbewerb um gute Ausbildungs- und Berufsplätze einzutreten.“, so Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Hertie School of Governance, der als wissenschaftlicher Berater der Studie fungierte. Dass sich Leistung lohnt vertritt die Mehrheit der Befragten (68 Prozent). 63 Prozent der jungen Menschen bewerten darüber hinaus die Aufstiegschancen in Deutschland positiv. (MJ)

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