Nachwuchsmangel

„Azubis zu dumm“ – Bäcker kann nicht öffnen

Koch mit Kuchen in der Hand und Mehl im Gesicht
Motivierte Fach- und Nachwuchskräfte fehlen überall (Foto: © clairelucia / fotolia Symbolbild)
Da ist es wieder, das leidige Thema Personal- und Nachwuchsmangel. In vielen Handwerksberufen und natürlich auch in der Gastronomie, bleiben Lehrstellen unbesetzt. Eine Entwicklung, die immer mehr zu drastischen Folgen führt.
Mittwoch, 18.01.2017, 15:33 Uhr, Autor: Markus Jergler

Bäckermeister Rainer Schwadtke, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Berliner Bäcker (u.a. Goldene Brezel 2016 und beste Bäckerei Deutschlands 2013), leidet inzwischen sehr unter dem Mangel an motivierten und geeigneten Auszubildenden. „Das vermeintliche Fachpersonal kann nur Teig in den Ofen schieben, das war’s. Die können kein Brot wirken, keine Schrippe drücken, keinen Teig rollen. Und wenn ich sie frage, was die Hälfte von 1,90 Euro ist, dauert es Ewigkeiten bis zur Antwort.“

Mittlerweile muss der 50-Jährige seine Dresdner Feinbäckerei jeden Montag schließen, weil er einfach kein geeignetes Personal findet. Zwar bezahle Schwadkte Löhne, die weit über dem Mindestlohn liegen und auch die Nachfrage von Kundenseite ist enorm hoch (Pro Tag werden mehrere tausend Euro Umsatz erzielt), dennoch bleibt die Suche nach gutem Personal erfolglos. „Weder Auszubildende noch Facharbeiter bewerben sich. Die Lage ist dramatisch“, so Schwadtke. „Ich selbst bin kurz vor Weihnachten zusammengebrochen. 17 Stunden Arbeit täglich waren einfach zu viel.“

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland hat in den vergangenen Jahren stark an Attraktivität eingebüßt. Die jungen Leute wollen viel lieber zum Studieren an die Universitäten und das so verherrlichte Studentenleben genießen. Diejenigen, die sich doch für eine Ausbildung entscheiden, seien häufig  mit den Aufgaben überfordert (wie bei Bäckermeister Rainer Schwadtke). Laut Katharina Schuhmann, Leiterin des Referats Bildungsberatung bei der Berliner Handwerkskammer, wird vor allem häufig die schlechte Schulbildung von den Ausbildungsbetrieben bemängelt. (Berliner Kurier / MJ)

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