Ausbildungsbotschafter wirken Fachkräftemangel entgegen
Der 9. Ausbildungsbotschaftertag des bayerischen Gastgewerbes, der in Kooperation mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) durchgeführt wurde, hat sich dieser Tage ganz dem Thema Gewinnung und Bindung von Azubis verschrieben. Nach den Grußworten betonte Angela Inselkammer, Präsidentin des DEHOGA Bayern, in ihrer Rede die Bedeutung der Ausbildungsbotschafter für die Mitarbeiterfindung im Gastgewerbe: „Die ständig wachsende Leitökonomie Tourismus bedingt in Bayern einen hohen Fachkräftebedarf im Gastgewerbe. Denn es sind die Mitarbeiter, die Speisen und Getränke herstellen, zubereiten und diese mit einem Lächeln und herzlichen Worten dem Gast servieren. Obwohl die Branche bereits jetzt rund 10.000 Auszubildende und stolze 447.000 Erwerbstätige, übrigens 44 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren, beschäftigt, reicht das nicht aus.“
„Wirte wollen für ihre Gäste da sein, statt Formulare auszufüllen!“
Inselkammer möchte ihren Worten zufolge die Branche noch intensiver professionalisieren, den Azubis langjährige Perspektiven inklusive Auslandsaufenthalt, Weiterbildung und garantierter Rückkehr bieten und neue Wege der Mitarbeiterakquisition gehen. Zugleich nutzte sie die Gelegenheit, um auf weitere Probleme hinzuweisen: „Wirte wollen für ihre Gäste da sein, statt Formulare ausfüllen. Die immer größer werdende Verordnungslawine zieht immer mehr Betrieben den Boden unter den Füßen weg, zugleich bedarf es dringend der Anpassung jahrzehntealter Gesetze, die nicht mehr der Alltagsrealität entsprechen. Allen voran ist das Arbeitszeitgesetz zu nennen, hier bedarf es der Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Es geht nicht darum, dass Mitarbeiter mehr arbeiten sollen, sondern – oft genug auch auf deren eigenen Wunsch hin – flexibler einsetzbar sind.“
„Wertschätzende Ausbildung spielt Schlüsselrolle.“
Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des BIHK ergänzte in seinem Statement: „Mehr als 4.000 Berufsanfänger haben 2018 in Bayern eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättenbereich begonnen. Für ein positives Bild des bayerischen Gastgewerbes sind die Ausbildungsbotschafter ganz entscheidend, weil sie mit ihrer Erfahrung und Leidenschaft direkt in den bayerischen Klassenzimmern, auf Berufsmessen und in persönlichen Beratungen um Nachwuchs werben. Eine ebenso große Schlüsselrolle im Ringen um zukünftige Fachkräfte spielt das in der Branche entwickelte Konzept der wertschätzenden Ausbildung, das bereits von vielen vorbildlichen Unternehmen mit Kompetenz, Qualität und Herzblut umgesetzt wird.“
40 neue Ausbildungsbotschafter geehrt
Als feierlichen Höhepunkt des Tages hat Bayerns Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Kerstin Schreyer gemeinsam mit Inselkammer die Ernennungsurkunden an die rund 40 neu ernannten Ausbildungsbotschafter de bayerischen Gastgewerbes verliehen. Die insgesamt 130 bayerischen Ausbildungsbotschafter sind Hoteliers und Gastronomen, deren eigene Unternehmen als Leuchtturmbetriebe der Branche gelten, in denen sie hervorragend ausbilden und in IHK Prüfungsausschüssen tätig sind. Sie werden durch eine Urkunde ernannt und informieren bei Messen und Schulveranstaltungen über die Ausbildung und Karrieremöglichkeiten in Hotellerie und Gastronomie. Weitere Ehrungen erhielten das bayerische Jugendmeisterschaftsteam, das im Jahr 2018 mit der Goldmedaille Sieger der Deutschen Jugendmeisterschaften 2018 wurde, sowie die Partnerschulen Bamberg und Rosenheim für das Projekt „Akademie junger Gastronomen“.
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