78 Prozent der Jobbewerber sind Lügner
Etwa 78 Prozent der Jobanwärter in den USA lügen beim Vorstellungsgespräch über ihre Qualifikationen. Jedoch rechnen Arbeitgeber häufig damit und tolerieren es sogar. Lediglich ein Drittel würde einen Bewerber niemals einstellen, der geschwindelt hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des auf das Überprüfen von Lebensläufen spezialisierten US-Unternehmens Checkster.
Schwindeln über Fähigkeiten
„Bewerber kommen leicht mit Übertreibungen über die eigenen Fähigkeiten davon. Es ist schwierig, sie im Detail zu überprüfen, es sei denn, ein Test wird durchgeführt. Jobanwärter gehen außerdem oft davon aus, dass Arbeitgeber keinen sehr genauen Background Check bei ihnen durchführen“, erklärt Checkster-CEO Yves Lermusi.
Die Umfrage enthält Daten von 400 Bewerbern und 400 Führungskräften, Anwerbern und Personalabteilungsfachkräften. Die häufigste Lüge beim Bewerbungsgespräch betrifft das Beherrschen einer eigentlich kaum verwendeten Fähigkeit, beispielsweise eine Fremdsprache oder ein Computerprogramm wie Excel. Die Hälfte der Bewerber übertreiben auch bei der Länge ihrer Anstellung bei einem früheren Arbeitgeber. Etwa 49 Prozent lügen über ihren Schulnotendurchschnitt.
Toleranz bei „guter Erklärung“
Die befragten Arbeitgeber würden unehrlichen Bewerbern trotzdem eine Chance geben, wenn sie „eine gute Erklärung“ für ihre Lüge hätten. Bei Unwahrheiten über den Notendurchschnitt würden sogar 92 Prozent sofort ein Auge zudrücken. Weniger Toleranz zeigen die Anwerber, wenn es um Lügen bei Background Checks geht. Hier würde die Hälfte einen unehrlichen Kandidaten ablehnen.
„Es kann für ehrliche Anwärter entmutigend sein, dass alle anderen lügen. Wenn allerdings Arbeitgeber ihre Angestellten mit Tests oder Background Checks unter die Lupe nehmen, erkennen sie schnell einen Schwindler. Außerdem werden sich unqualifizierte Angestellte vermutlich nicht lange in einem Job halten“, so Lermusi.