Wie wird man Restaurant-Tester?
In wenigen Tagen erscheint der neue Guide Michelin und bereits jetzt schon sind Wörter wie „Sterne“, „Tester“ und „Gourmettempel“ wieder in aller Munde. Doch viele haben falsche Vorstellungen, wenn es um die Michelin-Inspektoren geht. Wir bringen ein wenig Licht ins Dunkel der Spitzengastronomie…
Ist der Job eines Restaurant-Testers ein Traumberuf?
Nicht unbedingt, denn er ist sehr viel härter als man denkt. Der Guide Michelin gibt an, dass von einem Tester pro Jahr etwa 500 Restaurants getestet werden müssen und manchmal stehen gar neun Lokalbesuche pro Woche auf dem Programm. Nicht selten arbeitet ein Restaurant-Tester 14 Stunden am Tag und legt im Jahr 40.000 km zurück! Und übrigens: Einen „Restaurant-Tester“ gibt es eigentlich gar nicht, denn die offizielle Berufsbezeichnung lautet „Hotelinspektor“.
Was macht ein solcher Hotelinspektor den ganzen Tag?
Nachdem vormittags unangemeldet Hotels unter die Lupe genommen werden, geht es zur Mittagszeit ins erste Restaurant, wo der Inspektor ausgiebig speist und anschließend die Restaurantkritik verfasst. In der zweiten Tageshälfte beginnt das Spiel von Neuem: Hotels bewerten, das nächste Restaurant in Angriff nehmen, abends im Bett die Berichte verfassen. Die Tester geben sich als solche natürlich erst zu erkennen, wenn Sie ihre Rechnungen bezahlt haben.
Brauch ich eine Kochausbildung, um Restaurant-Tester zu werden?
Bei Michelin auf alle Fälle. Und diese Ausbildung muss sogar in gehobenen Betrieben gemacht worden sein.
Wie werden die Michelin-Tester ausgebildet?
Der Jobanwärter wird zunächst sechs Monate eingearbeitet und begleitet anschließend die erfahrenen Tester zu deren Restaurantbesuchen. Nach dem Essen beraten sich die beiden schließlich gemeinsam.
Nach welchen Kriterien werden die Restaurants von den Testern ausgewählt?
Ganz unterschiedlich: Die einen Restaurants fragen selbst bei Michelin an, andere werden empfohlen, auf wieder andere stoßen die Tester schlichtweg durch die Lektüre von Fachzeitschriften und -portalen.