Warum Jungköche aus aller Welt jetzt begeistert nach Deutschland blicken
Wenn sich vom 14. bis 19. Februar 2020 die Kulinarikwelt zur IKA/Olympiade der Köche auf der Stuttgarter Intergastra trifft, wird es für die meisten jungen Köche in vielerlei Hinsicht „das erste Mal“ sein: der erste internationale Wettbewerb, das erste Kochen mit dem Junior Team ihres Heimatlandes, die erste große Herausforderung fernab von zu Hause. Die meisten Nationalteams stehen nunmehr fest und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die jungen Köche wurden bei anderen Wettbewerben rekrutiert, mussten probekochen, haben Tests bestanden oder konnten mit eigenen Kreationen überzeugen. „Um Mitglied in der Mannschaft zu sein, musst du mutig, lernwillig und teamfähig sein“, sagt Raymond Mock vom Team Kanada. „Du musst bereit sein, alles zu geben und du musst auf Gold kochen wollen.“ Dass die Medaillen aber nicht alles bedeuten, darin sind sich die Talente einig. „Die Farbe der Medaille ist zweitrangig“, findet Kelvin Hui vom Team Hongkong. „Es geht darum, seine Leistungen zu verbessern, neue Techniken zu lernen und diese Weiterentwicklung auch zu genießen.“
Leidenschaft für den Traumjob Koch
„Ich möchte mir zum einen selbst etwas beweisen und den anderen zeigen, dass ich gut bin in meinem Job. Außerdem trete ich für das an, was mir etwas bedeutet“, sagt Rodrigo Ibañez Rojas aus Mexiko. „Meine Familie, Freunde, Kollegen, Lehrer, Ausbilder und, vielleicht am bedeutendsten, mein Land Mexiko. Das Land, in dem ich geboren wurde und das ich liebe.“ Auch Vojtech Petrzela vom tschechischen Jugendteam, spricht wohl vielen anderen aus der Seele: „Es ist für mich eine große Ehre, in Stuttgart mein Heimatland zu repräsentieren.“ Doch der Weg zur Olympiade ist anstrengend und die Vorbereitungen verlangen den jungen Nachwuchskräften einiges ab. Die notwendige Kraft und Energie dafür ziehen sie aus ihrer großen Leidenschaft für den Kochberuf, ihren Traumjob. „Es tut gut zu wissen, dass gute Arbeit in der Küche honoriert wird“, findet Aleksandra Dimitrijević vom Team Serbien. Und Anne Kathrin Zaczyk, Pâtissière in der deutschen Köche-Jugendnationalmannschaft liebt „die kreative Freiheit, um Gäste und Kunden glücklich zu machen“.
„Ich liebe den Gesichtsausdruck der Gäste“
„Koch zu sein, bedeutet für mich 100 Prozent Hingabe und Leidenschaft“, sagt Tharindu Laskshan Udayanga Ganihi Arachchilage aus dem Jugendteam der Vereinigten Arabischen Emirate. „Wir werden ständig herausgefordert, neue Gerichte zu kreieren und das schätze ich so sehr an meinem Beruf.“ Eine ausgeprägte Passion für den guten Geschmack tut ihr Übriges. „Ich liebe einfach diesen besonderen Gesichtsausdruck der Gäste, wenn sie zum ersten Mal etwas probieren, das ihnen ausnehmend gut schmeckt“, schwärmt Danna Vu, Pâtissière der schwedischen Jugendnationalmannschaft und überzeugte Teamplayerin: „Es ist faszinierend zu sehen, wie Einzelne zu einer Mannschaft zusammenwachsen, die das gleiche Ziel haben und die große Liebe für Lebensmittel teilen.“
Warum die Teams aus aller Welt an der Olympiade teilnehmen
„Das Kochen bei der IKA/Olympiade der Köche lehrt uns nicht nur bessere Techniken, sondern vor allem, Teil einer großen Familie zu sein.“
Kelvin Hui, Hongkong
„Sich auf internationaler Ebene mit anderen zu messen, seine eigenen Fähigkeiten zu verbessern und mit Gleichaltrigen in einem Team etwas zu schaffen, das ist eine besondere Erfahrung.“
Dominik Roider, Schweiz
„Es ist schön, neue Techniken zu lernen, Kontakte aufzubauen und Menschen zu treffen, die für die gleiche Sache brennen.“
Anne Kathrin Zaczyk, Deutschland
„Essen ist eine Sprache, die jeder spricht, und es motiviert mich zu wissen, dass meine Arbeit verschiedene Menschen aus verschiedenen Kulturen beeinflussen kann.“
Raymon Mock, Kanada
„Ich mag Menschen, die auch so gerne kochen wie ich, ich kann mich mit ihnen austauschen und von ihnen lernen. Außerdem arbeite ich gerne unter Druck und ohne Routine.“
Vojtech Petrzela, Tschechien
„Köche sind Künstler, die ihre Persönlichkeit und Erinnerungen in Gerichten ausdrücken.“
Tiago Silva, Portugal
„Ehrlich gesagt, mag ich alles beim Kochen, den Stress, die Gesellschaft mit Anderen, die harte Arbeit und auch das frühe Aufstehen. Wenn ich in einer Küche bin, fühle ich mich lebendig, vollständig, glücklich. Das ist mit nichts zu vergleichen.“
Rodrigo Ibañez Rojas, Mexiko