Von der Spülkraft zur Führungsposition
2013 hatte Cennet Inan in der Spülküche des Bildungszentrums „Tor zur Welt“ in Hamburg ihren ersten Arbeitstag. Es liegt mitten im bunten Stadtteil Wilhelmsburg, der eine Migrationsquote von achtzig Prozent hat. In der Mittagspause versorgt die Mensa rund 1.400 Schülerinnen und Schüler aus drei Schulen über die eigene Produktionsküche unter der Leitung von Rebional. Gekocht werden frische, regionale Lebensmitteln mit hohem Bio-Anteil. Cennet Inan begann damals als Spülkraft und Küchenhilfe – doch sie hatte mehr im Sinn.
Ausbildung zur Köchin
„Ich habe schnell gemerkt, dass ich weiterkommen will“, erklärt Cennet Inan heute, „Also habe ich mich nach einem Jahr für die Ausbildung zur Köchin entschieden.“ Diese schloss die Hamburgerin mit türkischen Wurzeln erfolgreich ab. Und ebnete sich so ihren Weg zur heutigen Führungsposition als gastronomische Betriebsleiterin bei Rebional.
„Egal, in welchem Bereich: Ich arbeite immer mit höchstem Engagement. Das, und der Wille weiterzukommen, hat mich dahin geführt, wo ich heute stehe“, berichtet Inan lächelnd, wenn sie an die Zeit zurückdenkt. Köchin zu sein hat ihr damals nicht gereicht und so übernahm die zielstrebige Frau direkt im Anschluss an die Ausbildung die Küchenleitung in einer der Rebional-Grundschulküchen des Bildungszentrums.
Parallel dazu begann sie ein Traineeprogramm zur gastronomischen Betriebsleiterin. Das schloss sie im März 2020 erfolgreich ab. Mit ihrer fröhlichen, anpackenden Art ist Inan im Team und bei den Kindern sehr beliebt. So wurde sie auch aufgrund ihrer überlegten Haltung zusätzlich zur Vorsitzenden des Betriebsrats.
Verantwortung als Betriebsleiterin
Heute steuert Cennet Inan sechs Grundschulküchen mit 25 Mitarbeitenden. Als Betriebsrats-Vorsitzende verantwortet sie außerdem weitere 58 Mitarbeitende. „Wer gehört werden will, muss reden“, zitiert sie Helmut Schmidt und erläutert ihre Motivation weiter: „Wer reden will, braucht eine Stimme. Ich habe mich dafür entschieden, für meine Kollegen diese Stimme im Betriebsrat zu sein.“
Doch wie lässt sich eine Vollzeitstelle und das Engagement im Betriebsrat mit der Familie in Einklang bringen? Inan beschreibt die Methode, mit der sie es schafft: „Ich besitze sehr viel Organisationsgeschick und ein hohes Maß an Eigenmotivation. Am wichtigsten ist meine Familie, die mir den Rücken stärkt. Natürlich kostet das alles viel Energie und Kraft, aber es lohnt sich, denn ich sehe mich als erfolgreiche Frau in einer tollen Führungsposition und als gute Mutter.“
(Rebional/KG)