„Hotalents“ vereint Nachwuchs und Führungskräfte im Boxring
Im Mittelpunkt des Gastgewerbes steht nach wie vor der Mensch. Trotzdem fehlt den Nachwuchskräften oftmals die gebührende Wertschätzung, die sie verdienen. Die Teilnehmer des jungen Kongresses „Hotalents“, der dieser Tage in Wiesloch stattfand, fordern nun ein Umdenken in der Branche. In einem symbolischen Boxring im Best Western Plus Palatin setzten sich Führungs- und Nachwuchskräfte mit der Arbeitssituation in der Hotellerie und ihrer Zukunft auseinander. Es sei vor allem das Vertrauen in die Gastgeber und die Gäste gefordert, ließ Hotalents-Initiator Klaus Michael Schindlmeier zur Eröffnung verlauten. „Wir müssen lernen, die Herzen ticken zu hören.“ Personalexpertin Marlina Butt forderte hingegen die rund 150 Teilnehmer auf, mehr Leidenschaft und Motivation im Gastgewerbe auszuleben, da dies die Menschen von den Maschinen unterscheide.
Ideentalks in Kleingruppen
In den anschließenden Ideentalks in Kleingruppen mit unterschiedlichsten Fachexperten aus dem Gastgewerbe durften alle Teilnehmer ihre Erfahrungen im Berufsleben austauschen. Dabei wurde deutlich, dass die Arbeitsbedingungen leider nach wie vor in vielen Häusern alles andere als vorbildlich sind. Auszubildende fühlen sich oft nicht ernst genommen und herablassend behandelt. Daran muss sich etwas ändern, so die Forderung. Der Dialog sei den Veranstaltern zufolge der erste Schritt, welchem Konsequenzen in den Unternehmen folgen müssten. Die Keynote von Coach Vaya Wieser-Weber brachte es auf den Punkt: „Gute Laune ist Chefsache!“ Wenn eine Führungskraft sich nicht selbst im Griff habe, werde sie auch kein Team zusammenhalten und zum Erfolg führen können.
Workshops rund ums Gastgewerbe
In parallel stattfindenden Workshops konnten sich die Teilnehmer anschließend im Detail mit verschiedenen Themen befassen: Personaler gaben Tipps zum Bewerbungsgespräch, Vertreter des Hotelkompetenzzentrums erarbeiteten mit ihren Gruppen die Anforderungen an „Hotelzimmer der Generations Y–Z“. In anderen Talks ging es um den „psychologischen Vertrag und seine Auswirkung auf die Personalführung“, die nachhaltige Zukunft für die Hotellerie oder die Ursachen für die hohe Personalfluktuation im Gastgewerbe.
Podiumsdiskussionen im Boxring
In der abschließenden Podiumsdiskussion im Ring nahmen neben Jürgen Gangl (HDV) und Christian Heck (Wohlfühlgastgeber Hotel am Wartturm Speyer) mit Sarah Dönnebrink (HR-Manager Employer Branding Motel One) und Lena Nowack (Auszubildende Hotelfachfrau im zweiten Lehrjahr im Wellnesshotel Bayerwaldhof) zwei Nachwuchskräfte Platz. Zusätzlich kamen Wurfmikrofone zum Einsatz, so dass auch im Publikum jeder mitdiskutieren konnte. Trotz unterschiedlicher Positionen waren sich schließlich alle einig, dass die Branche aus Leidenschaft und Herz besteht und unwahrscheinlich viele Möglichkeiten bietet. Dennoch werde oft das Negative hervorgehoben und es liege an jedem einzelnen, daran etwas zu ändern. „Hotellerie ist harte Arbeit“, wurde aus dem Publikum bestätigt, „aber man wächst dabei über sich hinaus.“ Leidenschaft und Neugier seien wichtige Eigenschaften, die sich alle, die in der Hotellerie arbeiten, bewahren sollten, so das Fazit. (hotalents.de/TH)
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