Die 7 gängigsten Irrtümer über „Michelin-Sterne“
Seit kurzem sorgt der Guide Michelin mit seiner Sternevergabe wieder einmal für Schlagzeilen. Einer der Gründe: Der Spitzenkoch Sebastien Bras hat zwei Sterne erhalten und will diese überhaupt nicht haben! Kann er sie einfach mal so zurückgeben? Die Antwort darauf sowie viele weitere spannende und skurrile Fakten rund um die Sternevergabe finden sich hier:
Gibt es „Sterneköche“ eigentlich wirklich?
Diese Frage mag sich auf den ersten Blick vielleicht merkwürdig anhören, doch genaugenommen lautet die Antwort: Nein! Sterne werden grundsätzlich nicht an eine bestimmte Person vergeben, sondern an ein bestimmtes Restaurant! Mit anderen Worten: Beschließt der Küchenchef eines Sternelokals, seinen Arbeitsplatz in ein anderes Restaurant zu verlegen, behält das Sternelokal seine Sterne bei und der Küchenchef steht mit leeren Händen da. In seinem neuen Betrieb muss er neue Sterne erst einmal wieder „erkochen“. P.S.: Im Guide Michelin wird der Küchenchef oft nicht einmal namentlich erwähnt!
Gibt es dann wenigstens „Sterne“?
Bleiben wir penibel, muss auch diese Frage verneint werden. Ein Blick in den Michelin-Führer offenbart warum: Man findet dort zwar bei den entsprechenden Restaurants die begehrten Auszeichnungen, doch diese haben von der Form her mit Sternen oder Sternähnlichen wenig gemeinsam. Vielmehr sehen die kleinen Grafiken aus wie Pril-Blumen aus den 70er Jahren. Aber gut, das ist jetzt schon etwas erbsenzählerisch – und zugegeben: „Pril-Blumenkoch Alain Ducasse“ würde sich etwas sehr suboptimal anhören.
Kann man Sterne verweigern oder zurückgeben?
Auch wenn es darüber derzeitig hitzige Diskussionen gibt, lautet die Antwort in beiden Fällen ganz klar nein. Und dies hat nicht etwa gastronomische, politische oder gar rechtliche Gründe, sondern ist einer ganz banalen Tatsache geschuldet: Einen Stern besitzt ein Restaurant exakt ab jenem Zeitpunkt, ab dem der Michelin-Führer gedruckt und auf den Markt gebracht worden ist. Die einzige Möglichkeit, die Sterneauszeichnung dann noch zu ändern, wäre eine weltweite Rückruf-Aktion für das Buch zu starten und die komplette Auflage einzustampfen.
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