Lebenslaufoptimierung mit KI
Bis 2025 planen 83 Prozent der Arbeitgeber, KI zur Überprüfung von Lebensläufen einzusetzen, und 69 Prozent beabsichtigen, die Qualifikationen der Bewerber mithilfe von KI zu bewerten. In Deutschland greifen auch die Personalvermittler diesen Trend zunehmend auf. 61 Prozent sind offen für den Einsatz von KI bei Personalentscheidungen.
Vor diesem Hintergrund haben die Experten der Karriereplattform JobLeads fünf Top-Tipps, die Bewerbern helfen sollen, ihren Lebenslauf zu optimieren und im neuen Jahr einen Job zu finden.
Der Einsatz von KI fordert sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer heraus
Deutschlands Fachkräftemangel, der durch eine alternde Bevölkerung und ein Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage verursacht wird, wird bis 2035 eine Lücke von 7 Millionen Arbeitskräften hinterlassen. Diese Herausforderung bedroht nicht nur die Wirtschaft des Landes, sondern auch seine globale Wettbewerbsfähigkeit.
Für Arbeitgeber wird es immer wichtiger, sich anzupassen, indem sie neue Strategien zur Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Talenten anwenden. Die Integration von künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Technologien in die Personalbeschaffungsprozesse ist nicht länger optional – sie ist unerlässlich.
Anpassung ist Schlüssel zum Erfolg
Dieser Wandel zwingt jedoch auch die Arbeitssuchenden, sich weiterzuentwickeln. Diejenigen, die erfolgreich sind, werden nicht nur die von automatisierten Systemen vorgegebenen Felder abhaken, sondern auch einen klaren, quantifizierbaren Wert nachweisen, der sowohl bei den Maschinen als auch bei den Menschen hinter den Einstellungsentscheidungen Anklang findet.
Da sich die Arbeitswelt weiterhin verändert, liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Fähigkeit, sich anzupassen. Sowohl Arbeitgeber als auch Bewerber müssen diesen digitalen Wandel annehmen und erkennen, dass KI und Automatisierung Werkzeuge sind, die das menschliche Potenzial erweitern und nicht ersetzen. So fasst Jan Hendrik von Ahlen, Mitbegründer und Geschäftsführer der Karriereplattform JobLeads die aktuelle Situation zusammen.
Ihr Lebenslauf sollte übersichtlich und einfach sein
21 Prozent der Lebensläufe enthalten Elemente, die von ATS (Applicant Tracking System, ist eine Art Software, die es Arbeitgebern ermöglicht, ihre Bewerbungen effektiver zu verwalten.) nicht gelesen werden können. Ohne einen Menschen, der Nuancen im Design interpretiert, könnte Ihr Lebenslauf als unvollständig bewertet, oder Schlüsselinformationen als fehlend eingestuft werden.
Um Ihre Chancen zu erhöhen, das Roboter-Screening zu bestehen, sollten Sie sich für ein einfaches Format entscheiden. Vermeiden Sie Spalten, Textfelder oder dekorative Grafiken, die das System verwirren könnten.
Die meisten ATS sind darauf ausgelegt, Lebensläufe zeilenweise von links nach rechts zu lesen, und funktionieren am besten mit einem klaren, geradlinigen Layout. Bei den Dateitypen sind Word-Dokumente oft die beste Wahl, da sie für das System leicht zu analysieren sind und sicherstellen, dass Ihr Inhalt richtig gelesen wird.
Quantifizieren Sie Ihre Leistungen
Indem Sie quantifizierbare Kennzahlen einbeziehen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die ATS-Kriterien erfüllen und bei den Personalverantwortlichen auffallen.
Anstelle einer allgemeinen Aussage wie „Leitung des Küchenteams in einem Betriebsrestaurant“ sollten Sie beispielsweise konkrete Ergebnisse nennen: „Durch meine effiziente Arbeitsweise und klare Führungsstruktur konnte der Umsatz um 20 Prozent gesteigert werden“.
Betonen Sie die Hard Skills und nutzen Sie relevante Schlüsselwörter
KI-gestützte ATS geben Hard Skills den Vorzug vor Soft Skills. Während die Soft Skills Ihre Persönlichkeit unterstreichen, sind es die Hard Skills, die Ihnen helfen, das ATS-Screening zu meistern und im Einstellungsprozess voranzukommen.
Diese Systeme durchsuchen Lebensläufe nach bestimmten Schlüsselwörtern, die mit den in der Stellenbeschreibung aufgeführten Qualifikationen und Anforderungen übereinstimmen.
Lesen Sie die Stellenausschreibung sorgfältig durch, heben Sie die darin erwähnten Hard Skills hervor und spiegeln Sie deren Wortlaut in Ihrem Lebenslauf wider. Listen Sie Ihre Fähigkeiten explizit auf, um Ihre Chancen zu erhöhen, als besonders geeignet eingestuft zu werden.
Vermeiden Sie „Keyword Stuffing“ oder das Verstecken von Text in weißer Schrift, um ATS-Filter auszutricksen. Das kann nach hinten losgehen, wenn Personalverantwortliche die Diskrepanzen bemerken, und Sie wirken dann unaufrichtig.
Verwenden Sie Standardüberschriften und Aufzählungspunkte
Kreative Abschnittsüberschriften wie „Snapshot“ oder „Berufliche Reise“ mögen clever erscheinen, können aber das ATS verwirren. Halten Sie sich an Standardüberschriften wie „Berufserfahrung“, „Bildungsweg“ und „Kenntnisse und Interessen“ und verwenden Sie branchenübliche Berufsbezeichnungen.
Stichpunkte sind besonders ATS-freundlich. Sie helfen dabei, Ihre Erfahrung in leicht zu scannende Abschnitte zu unterteilen, was die Lesbarkeit verbessert.
Halten Sie das Layout der Stichpunkte einfach, indem Sie die üblichen Punkte verwenden, und vermeiden Sie Sonderzeichen oder Symbole, die das System bei der Analyse Ihres Lebenslaufs stören könnten. In der Regel sollten Sie 4 bis 6 Stichpunkte pro Stelle anstreben – so wird Ihr Lebenslauf nicht zu lang und vermittelt gleichzeitig Ihre wichtigsten Leistungen.
Schreiben Abkürzungen aus und vermeiden Slang
Abkürzungen können Ihren Lebenslauf straffen, aber sie können die ATS-Software verwirren. Um sicherzustellen, dass Ihre Qualifikationen nicht übersehen werden, schreiben Sie immer zuerst den vollständigen Begriff, gefolgt von der Abkürzung in Klammern. Schreiben Sie zum Beispiel statt MBA oder PMP lieber Master of Business Administration (MBA) oder Project Management Professional (PMP).
ATS-Systeme sind so programmiert, dass sie nach branchenüblichen Begriffen suchen, daher ist eine klare und professionelle Sprache wichtig. Vermeiden Sie Slang oder Nischenjargon, der von automatischen Systemen falsch interpretiert oder ignoriert werden könnte.
(JobLeads/CHHI)