Abo-Falle: Lebenslauf Generatoren im Netz
Sie suchen einen neuen Job und brauchen den passenden Lebenslauf? Im Internet gibt es dafür zahlreiche Portale. Doch Vorsicht: Nicht alle Seiten sind seriös. Auf manchen lauern kostspielige Abos. Wo die Fallstricke liegen und wie Sie sich davor schützen können: Das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland erklärt.
Abo-Falle lauert am Schluss
Beim Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen wird klar: Ein neuer Lebenslauf muss her. Am besten einer, der modern gestaltet ist und sowohl den inhaltlichen als auch den technischen Anforderungen der Personalabteilungen entspricht.
Warum nicht ein Internet-Tool dafür nutzen, das mittels künstlicher Intelligenz auch noch bei der Erstellung des Anschreibens hilft? Ein kurzer Suchlauf im Internet, und schon wird man fündig, zum Beispiel bei Anbietern aus den Niederlanden oder Spanien.
Die Bedienung des Lebenslauf-Generators ist einfach: Design auswählen. Persönliche Daten erfassen. Doch was ist das? Plötzlich und unerwartet erfolgt die Aufforderung zur Registrierung, um die sorgfältig eingegebenen Daten zu sichern.
Nach der Registrierung ist das Geld weg
Wer sich nun registriert, muss den Allgemeinen Geschäftsbedingungen per Mausklick zustimmen. Und da der Zeitdruck groß ist, schließlich möchte man keine Bewerbungsfristen verpassen, tun das die meisten, auch weil sie der Meinung sind, nur ein einziges Mal für die Erstellung des Lebenslaufes online bezahlen zu müssen. Und weil ihnen nicht bewusst ist, dass sich das günstige Probeabo in ein viel teureres Monats-Abo umwandelt, sofern der Vertrag nicht binnen 14 Tagen gekündigt wird.
Die Betroffenen bemerken dies meist viel zu spät. Nämlich dann, wenn der Monatsbeitrag vom Konto abgebucht wird oder eine Rechnung ins Haus flattert. Wer jetzt einfach die Zahlungen einstellt, muss mit Zahlungserinnerungen rechnen. Wer das Abo kündigt, kann dies nur für die Zukunft tun. Das bereits bezahlte Geld gibt es in den seltensten Fällen zurück.
Ist das legal?
„Verbraucher müssen auf der letzten Seite des Bestellvorgangs anhand eines „Kostenpflicht“-Buttons eindeutig erkennen können, dass Sie eine kostenpflichtige Bestellung abgeben“, sagt Karolina Wojtal, Pressesprecherin und Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.
„Zudem müssen auf der Übersichtsseite der Bestellung klar und verständlich Angaben zur Dienstleistung, der Mindestlaufzeit, dem Gesamtpreis und etwaiger Zusatzkosten zu finden sein. Werden diese gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten, wurde kein wirksamer Vertrag geschlossen“, so Wojtal weiter.
So tappen Sie nicht in die Falle
- Machen Sie sich klar: Professionell erstellte Lebensläufe sind wichtig und haben ihren Preis. Werden Sie misstrauisch, wenn der Preis zu gut ist, um wahr zu sein. Niemand hat etwas zu verschenken.
- Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, bevor Sie loslegen. Der Hinweis darauf, dass Sie ein kostenpflichtiges, dauerhaftes Abo abschließen, versteckt sich meist im Kleingedruckten.
- Seien Sie kritisch, wenn die Internetseite im Suchlauf weit oben angezeigt wird. Internetseiten über denen der Begriff „gesponsert“ steht, werden nämlich nur so weit oben angezeigt, weil sie durch gekaufte Werbung auf den vorderen Suchmaschinenplätzen landen. Eine Garantie, dass das Unternehmen seriös ist, ist das nicht.
- Geben Sie den Namen des Unternehmens in eine Suchmaschine ein, und suchen Sie nach Erfahrungen anderer Nutzer oder nach Bewertungen. Ist das Unternehmen unseriös, werden Sie schnell fündig werden.
Besser also, Sie nutzen kostenlose Vorlagen, wie sie beispielsweise die Arbeitsagentur oder verschiedene Jobportale anbieten. Aber Vorsicht: Auch manche Portale leiten zu Bezahlseiten weiter.
Abo abgeschlossen – was jetzt?
- Prüfen Sie Ihren Spam-Filter. Manche Mails mit wichtigen Informationen zur Registrierung und Kündigung landen mitunter dort.
- Reagieren Sie sofort.
- Erklären Sie den Widerruf.
- Kündigen Sie das Abo.
- Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Zahlungsdienstleister auf, damit keine weiteren Abbuchungen mehr erfolgen können.
- Wenn Sie über einen Zahlungsdienstleister wie beispielsweise AmazonPay, PayPal oder Klarna bezahlt haben: Melden Sie das Problem, und fordern Sie die Erstattung an.
- Wenn Sie mit Kreditkarte bezahlt haben: Versuchen Sie, Ihr Geld über ein Chargeback zurückzubekommen.
Weitere Informationen zum Thema Widerrufsrecht, Online-Abos und Abofallen finden Sie auf der Internetseite des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.
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(Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland/CHHI)