Nachgefragt

Für eine gute Ausbildung zum Koch

Marian Schneider, Marvin Luft, Klaus Hassenpflug und Rolf Straubinger
Die Träger des Laurentius 2024 (v. l.): Marian Schneider, Marvin Luft, Klaus Hassenpflug und Rolf Straubinger (Foto: © VKD/Grundrausch)
Köche sind die Basis für die gastronomische Landschaft in Deutschland. Um den Kochberuf jedoch ordentlich ausführen zu können, ist eine solide Ausbildung wichtig. Aber was ist das Geheimnis einer guten Ausbildung?
Montag, 25.11.2024, 14:45 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Vier engagierte Ausbilder wurden 2024 mit dem „Laurentius“ ausgezeichnet: Klaus Hassenpflug von Swiss Life AG Casino in Garching, Marvin Luft vom GDA Schwiecheldthaus in Goslar, Marian Schneider von gastroevents in Ulm und Rolf Straubinger vom Burghotel und Restaurant Staufeneck in Salach. Doch was ist ihr Geheimnis für eine gute Ausbildung?

Über den VKD-Award Laurentius

Der VKD-Award Laurentius ist ein Zeichen der Wertschätzung für alle, die sich mit Herz und Seele für den Kochberuf und die Ausbildung einsetzen. Nach 2023 verlieh der Verband den Ausbildungs-Award zum zweiten Mal. Köche aus der gesamten Bundesrepublik hatten sich 2024 beworben, zehn von ihnen nominierte die Jury um Vorsitzenden Joachim Elflein für die Endrunde, vier konnten die Auszeichnung mit nach Hause nehmen. 

Friesenkrone unterstützt den Verband der Köche Deutschlands (VKD) bei der Würdigung engagierter Ausbilder. 

Rolf Straubinger vom Burghotel Staufeneck betont, dass solide Ausbildung bereits bei der Auswahl der neuen Azubis beginnt: „Die ersten Gespräche sind sehr wichtig für eine klare und präzise Beschreibung des Berufsbildes. Eine offene Kommunikation beschreibt die Vor- und Nachteile eines Berufs in der Gastronomie,“ so Straubinger. „Personalisierte Kochjacken und eigene Messer sind im Staufeneck die Regel und werden als wertschätzende Geste verstanden.“ 

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Teamgeist und Persönlichkeit fördern

„Wir schaffen für die Auszubildenden Erlebnisse, gehen gemeinsam Angeln, besuchen den größten Kräutergarten Deutschlands oder arbeiten auf dem Erdbeerfeld“, erzählt Küchenchef Marvin Luft vom GDA Schwiecheldthaus. „Die gemeinsamen thematischen Fortbildungen stärken den Teamgeist, und das erworbene Wissen verankert sich besser im Gedächtnis. Nach unseren Exkursionen verarbeiten wir die erlebten Produkte in unserer Küche und schlagen so den Bogen zur praktischen Anwendung.“

Neben den fachlich spannenden Themen sei es wichtig, die Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden zu fördern und sie dort zu unterstützen, wo sie es benötigen.

Anspruch ans Qualitätsbewusstsein

In die Zukunft blickt Marvin Luft optimistisch. Schon mit der Neuordnung der Kochausbildung 2022 habe sich einiges getan: „Die Abschlussprüfung ist deutlich anspruchsvoller und durch die Aufnahme veganer Inhalte auch vielseitiger. Ich begrüße diese Veränderung, denn sie spiegelt unseren Anspruch an Handwerk und Qualitätsbewusstsein wider. Unser Ziel ist es, auch in einer sich schnell verändernden Welt den Fokus auf die klassisch-moderne Zubereitung von Speisen zu bewahren.“ 

Er ergänzt: „Der schnelle Wandel der Zeit mag Convenience-Produkten und -Prozessen eine größere Rolle zuschreiben. Doch ich glaube, dass echte Kulinarik aus Leidenschaft, Frische und handwerklicher Präzision entsteht.“

Ihm ist auch aufgefallen, dass weiche Faktoren wie bedürfnisorientierte Zusammenarbeit, gute Unternehmenskultur und flexible Arbeitszeit einen immer größeren Stellenwert in der Ausbildung einnehmen.

Fortbildung und flexible Arbeitszeitmodelle

Rolf Straubinger findet es außerdem wichtig, dass der ausbildende Betrieb breit aufgestellt ist: A la carte-Restaurant, Bankett, Catering, eventuell auch ein Gourmetrestaurant. Auch das Verhältnis von Azubis und Küchenmeistern bzw. Köchen mit AEVO und entsprechenden Führungsqualitäten sollte 1 zu 1 sein.

„Gute Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Azubis, auch via moderne Kommunikationsmittel, sowie interne und externe Fortbildungen sind unabdingbar. Wir fördern auch die Anmeldung zu Wettbewerben und stehen unterstützend zur Seite“, sagt Straubinger.

Dazu kommen flexible Arbeitszeitmodelle sowie Hilfestellung außerhalb des Betriebs etwa bei der Wohnungssuche oder Sprachkursen. „Den Nachwuchs im Kochberuf zu unterstützen liegt uns besonders am Herzen.“

Facettenreichen Beruf erhalten

„Gut ausgebildete Köche sind nicht nur für die gastronomische Landschaft in Deutschland unheimlich wichtig“, so Sylvia Ludwig von Friesenkrone, „sondern auch wir als Friesenkrone sind unmittelbar an die Branche geknüpft, weshalb wir uns für die Erhaltung dieses facettenreichen Berufs seit Jahrzehnten engagieren.“

(Friesenkrone/SAKL)

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