100-jähriges Jubiläum, mehr als 10.000 Absolventen
„Ich verstehe jeden, der es sich anfangs nicht vorstellen kann, ein oder zwei Jahre Auszeit zu nehmen und aus dem Berufsalltag auszuscheren“, sagt Anna Rupprecht, Chef-Sommelière in den Sterne-Restaurants Storstad und Aska in Regensburg. „Im Nachhinein war es für mich persönlich die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.“ 2015 hat die gebürtige Oberfränkin ihre Weiterbildungsreise in Heidelberg begonnen und konnte als staatlich geprüfte Sommelière ein Jahr später direkt eine Führungsposition antreten.
„Der grandiose Austausch mit Lehrern wie Dominik Trick und die Kontakte innerhalb der Branche waren sehr wertvoll für mich“, sagt die heute 31-Jährige, die in diesem Jahr sogar noch einen draufsetzt. Wenn alles wie geplant läuft, folgt im März das IHK-Zertifikat „Sake Sommelière“ und sie kann die Gäste im Restaurant Aska künftig noch kompetenter beraten.
Abschlüsse mit doppeltem Mehrwert
Anna Rupprecht ist eine von bislang mehr als 10.000 Absolventen, die sich an der Hotelfachschule Heidelberg seit deren Schulgründung fortgebildet haben. In weniger als drei Jahren wird die älteste Hotelfachschule des Landes nun stolze 100 Jahre alt – ein Jahrhundert, in dem sowohl die Gastgewerbebranche als auch die Schullandschaft einen grundlegenden Wandel erlebt haben.
Von Beginn an hat die, nach ihrem einstigen Gründer benannte, Fritz-Gabler-Schule ihre „Augen und Ohren“ an der Praxis, das gilt für die Meister- und Sommelier-Abschlüsse ebenso wie für die Hotelbetriebswirte. Seit dem Sommer 2021 können Heidelberger Absolventen des zweijährigen Bildungsgangs die Berufsbezeichnung „Bachelor Professional in Wirtschaft“ für sich beanspruchen. Wer dies noch toppen möchte, kann im gleichen Zeitraum seit Kurzem sogar einen zweiten Abschluss erlangen, und zwar als Bachelor of Arts (B. A.) International Management im Fernstudium.
Das kam Elisabetta Prisco im Jahr 2019 gerade recht: „Ich wollte mich gern breiter aufstellen und stellte beim Bewerbungsprozess für Führungspositionen fest, dass viele Arbeitgeber ein Bachelorstudium erwarten“, erzählt die heute 24-Jährige. „Die Doppelqualifikation war anstrengend und man sollte für den Online-Unterricht ein gewisses Maß an Selbstorganisation mitbringen. Es lohnt sich aber, dranzubleiben.“ Der Studiengang ist ein exklusives Angebot für Studierende der Hotelfachschule Heidelberg und legt die Grundlage für ein späteres Masterstudium, falls gewünscht.