Spa(rsame) Ideen für pfiffige Wohlfühl-Oasen
Mit Kreativität und einem klaren Fokus die Bedürfnisse aller erfüllen
von Sebastian BütowImmer mehr Hotelgäste wollen auf Wellness- und Spa-Genüsse nicht mehr verzichten – das unterstreicht auch der aktuelle Hilton-Trendreport. „Reisende werden das Reisen mit Blick auf das Wohlbefinden weiter priorisieren und nach Unterkünften, Reisezielen und authentischen Reiseerlebnissen suchen, die ihren ganzheitlichen Wellness-Bedürfnissen entsprechen“, heißt es in dem Report (Der Reisende in 2023: Aufkommende Trends, die ein innovatives Reiseerlebnis schaffen), der auf weltweiten Umfragen basiert.
Diese Tatsache setzt auch Hotels unter Zugzwang, die sich nicht mit einem atemberaubenden Spa als Alleinstellungsmerkmal und Gästemagnet schmücken können. Heutzutage haben es kleinere Hotels, in denen dieser Bereich nur ein Teil des Ganzen ist, immer schwerer, mit großen Resorts mitzuhalten, bei denen der Wohlfühlbereich das Aushängeschild des Hauses darstellt. Doch wie lässt sich der Anspruch des Gastes auf Wellness mit den großen wirtschaftlichen Herausforderungen in Einklang bringen?
Durch clevere Lösungen können Spa- und Wellnessbereiche auch mit schmaleren Budgets konzipiert oder optimiert werden. Kreativität und ein klarer Fokus auf die Bedürfnisse der Gäste bescheren dann auch in kleineren Hotelbädern einladende Spa-Erlebnisse.
Finger weg vom altbackenen Standard-Spa
Es ist also Pfiffigkeit gefragt statt 08/15. „Bei meiner Arbeit sehe ich sehr oft eine gewisse Ideenlosigkeit. Sowohl in der Art, wie Spas betrieben werden, als auch in der Planung“, sagt die renommierte Spa-Beraterin Gesine Ponto, die für ihre Arbeit im Spa-Management mehrfach ausgezeichnet wurde und den „Spa Manager Circle“ der DACH-Region leitet. Als Hotel-Spas definiert die Rostockerin Bereiche mit bis zu fünf Liegen und bis zu sieben Angestellten.
„Es ist unheimlich schwer, mit dieser Größe in den dauerhaften Gewinn zu kommen, ohne zu viel Qualität einbüßen zu müssen“, weiß Gesine Ponto. Als Spa-Beraterin sei es relativ leicht, die großen Häuser, die schon erfolgreich laufen, noch einmal um ein paar Prozentpunkte zu optimieren. Eine echte Herausforderung und die größten Erfolge stellen für Gesine Ponto die besagten Hotel-Spas dar – und nicht die ohnehin schon pompösen Resort-Tempel. Für Gesine Ponto gibt es goldene Regeln, die für die Planungen beziehungsweise Umstrukturierungen von Hotel-Spas gelten. Wer bei der Planung den Luxus eines weißen Blattes Papier vor sich habe, dem seien folgende Tipps empfohlen.
Verzicht auf eigene Spa-Rezeption
Hotels, denen nur wenige Mitarbeiter zur Verfügung stehen, rät die Spa-Spezialistin zu einem radikalen Schritt: „Dann würde ich gänzlich auf eine Spa-Rezeption verzichten. Es macht mehr Sinn, wenn diese inhaltlich und räumlich einen Anteil der Hauptrezeption bekommt.“ Denn: Über das Schild auf dem Spa-Empfangstresen, dass ein Mitarbeiter gerade für ihn unterwegs ist, sollten sich Gäste nicht mehr ärgern müssen.
Spa-Suiten direkt im Bereich anbieten
Zusätzlich vermietbare Suiten, deren Ausstattung und Nutzung gut durchdacht ist, sollten direkt im Spa-Bereich angeboten werden. „Das schafft zusätzlich vermietbare Möglichkeiten innerhalb eines Spas, die von den Mitarbeitern wunderbar mitbetreut werden können. Sowohl während als auch nach Corona wurden Spa-Suiten mehr gebucht denn je.“