Sparsam, vernetzt und leicht bedienbar
von Kristina PresserAuch in diesem Jahr lassen sich die Hersteller nicht lumpen und bringen mit ihren Innovationen und Entwicklungen ein weiteres Stück Zukunft in die Profi-Betriebe.
Gerade in der Spülküche, wo ungelernte Kräfte eher die Regel als die Ausnahme sind, spielt die zum Einsatz kommende Technik eine tragende Rolle. Sie muss einfach zu bedienen sein und zuverlässig dem harten Küchenalltag trotzen. Auch der steigende Kostendruck sowie die zunehmende Bedeutung von digitalen Features haben die Entwicklung von neuen Maschinen und Lösungen in den vergangenen Jahren vorangetrieben.
Klimawandel durch neue Spültechnik
Gefragt sind möglichst kinderleicht zu bedienende Geräte, die auch der Tatsache Rechnung tragen, dass immer mehr Mitarbeiter mit schlechten Deutschkenntnissen in der Spülküche beschäftigt sind. Bei der Entwicklung ihrer Bediensystematiken greifen die Hersteller deshalb mittlerweile hauptsächlich auf Farbsysteme, Piktogramme und große Bild-Displays zurück, die selbsterklärend sind und von jedermann beherrscht werden können. Und auch sonst tut sich gerade jede Menge rund um die wertvollste aller Ressourcen, den Faktor Mensch. Denn im aktuellen Arbeitskräftemangel benötigt auch die Spülküche jede mögliche Unterstützung durch die Errungenschaften der modernen Technik. Das geht so weit, dass im besten Fall die Spülmaschine nicht nur ergometrische Aspekte berücksichtigt, sondern sogar das Betriebsklima positiv beeinflusst – buchstäblich wie im übertragenen Sinn.
Wie das funktionieren kann, demonstrierte der Offenburger Spültechnik-Hersteller Meiko gerade erst mit seiner neuesten Generation von Untertischspülmaschinen – der M-iClean U – in Hamburg auf der INTERNORGA. Sie glänzt mit brillanten Spülergebnissen und überzeugenden Features. Dank integrierter Wärmerückgewinnung ComfortAir gehören z.B. unangenehme Dampfschwaden beim Öffnen der Maschine der Vergangenheit an.
Der Trick im Hintergrund: Eine große Oberfläche aus Edelstahl sorgt im Zusammenspiel mit dem zugeführten kalten Frischwasser dafür, dass die Maschinenwände optimal abkühlen. Die Dampfreduzierung um bis zu 80 Prozent ist eine schöne Nebenwirkung des dadurch entstehenden Kondensationseffekts. Weniger Feuchtigkeit und Wärme sorgen dabei nicht nur für einen positiven Klimawandel und angenehmere Temperaturen in den Räumlichkeiten, sondern am Ende auch dafür, dass die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit des Personals steigt.
Nachtrocknen ist so was von oldschool …
Da die heißen Wrasen nicht aus der Maschine entweichen, sondern als Energielieferant dem Wasserkreislauf wieder zugeführt werden, macht die neue Technologie schließlich ebenso den Wirt glücklich: Er darf laut Hersteller mit niedrigeren Betriebskosten um bis zu 21 Prozent rechnen. Ein willkommenes Zuckerl obendrauf ist die versprochene Zeiteinsparung von bis zu 30 Sekunden pro Spülgang – denn Zeit ist neben Personal das wohl seltenste Gut in erfolgreichen Gastro-Betrieben.
»Natürlich freuen sich die Mitarbeiter aber gerade auch über die Tatsache, dass das Geschirr und die Gläser so gut wie trocken aus der Maschine kommen«, so Michael Mayer, Geschäftsführer von Meiko Deutschland. Und ist die Maschine dann noch zusätzlich mit dem optionalen GIO-Modul, einer Umkehrosmose-Anlage, ausgestattet, muss nicht einmal nachpoliert werden – was sich vielerorts positiv auf die Menge des zu verbuchenden Glasbruchs auswirken dürfte.
Die Vorzüge von trockenem Geschirr direkt aus der Maschine bietet auch das Unternehmen Hobart in vielen seiner Geräte an – so auch in den gerade erst vorgestellten neuen Untertischspülmaschinen. Top-Dry heißt das System hier. Die Technologie wandelt die feuchte Luft nach Beendigung des Spülvorgangs mithilfe eines hydro-thermischen Energiespeichers in heiße Trocknungsluft um, die in die Spülkammer zurückgeleitet wird. Somit schlägt sich die Feuchtigkeit nicht mehr auf dem Spülgut nieder – Gläser, Geschirr & Co. können direkt wieder verwendet werden. Zusätzlich eliminiert das Maschinen-Feature Vapostop sowohl beim Spül- als auch beim Trocknungsprozess den herausströmenden Dampf, sodass auch die Untertischmaschinen von Hobart in der Küche oder rund um die Theke für ein angenehmes Klima sorgen.
WINTERHALTER:
Die UC verfügt über ein smartes Touch-Display: Selbsterklärende Piktogramme und eine sprachneutrale Benutzeroberfläche machen das Gerät sehr anwender- freundlich. Praktisch: Das Display ist derart sensitiv, dass eine Bedienung sogar mit Handschuhen leicht möglich ist.
MEIKO:
Mit dem Feature Private Label lässt sich die Anzeige im Glas-Display der M-iClean U schnell und einfach personalisieren. Durch individuelle Logos auf dem Begrüßungsbildschirm oder mit bis zu drei Wunschmotiven als Bildschirmschoner. Auch der Service-Kontakt kann hier integriert werden.
HOBART:
Die Top-Dry-Technologie wandelt die feuchte Luft nach Beendigung des Spülvorgangs in heiße Trocknungsluft um und leitet sie in die Spülkammer. Die Feuchtigkeit kann sich nicht mehr auf dem Spülgut niederschlagen.
COLGED:
Auch bei Colged sorgt Wärmerückgewinnung für eine höhere Energieeffizienz: Der nach dem Nachspülen vorhandene Dampf wird angesaugt und kondensiert. Die Temperatur des Zulaufwassers erhöht sich um 25 °C, wodurch das Aufheizen des Nachspülwassers durch den Boiler reduziert wird.
HOBART:
Digitale Spülküche: Mit der App Washsmart kann der Gastronom stets die aktuellen Informationen über den Status seiner Geschirrspülmaschinen abrufen. Auch im Notfall weiß die App Rat. Doch in erster Linie soll sie dazu beitragen, Ausfallzeiten zu vermeiden.
HAGLEITNER:
Mit der App von Hagleitner ist der Gastronom seiner Spülmaschine stets einen Schritt voraus: Sie informiert u.a., wenn
der Reiniger auszugehen droht oder ein Ersatzteil bald den Geist aufgibt. Praktisch!
Intelligente Wasserdruckregulierung
Auch beim Spülspezialisten Winterhalter hat bei den Untertischspülmaschinen quasi ein Generationenwechsel stattgefunden. Die neue UC-Serie tritt mit dem Versprechen an, nicht nur perfekte Spülergebnisse zu liefern, sondern auch in puncto Bedienkomfort und Zuverlässigkeit eine sichere Nummer zu sein. Das Grundkonzept der UC hat sich über viele Jahre bewährt: Eine Maschinentechnologie für vier unterschiedliche Anwendungen. Kunden erhalten ihre UC zugeschnitten auf ihre spezifischen Anforderungen als Gläser-, Geschirr-, Besteck- oder Bistrospülmaschine in jeweils vier Größen S, M, L oder XL.
Jedes Gerät der Serie hat eine variable Wasserdruckregulierung an Bord: »VarioPower« passt den Spüldruck exakt dem jeweiligen Spülgut und Verschmutzungsgrad an und löst die Verschmutzungen schonend. Nicht nur weil Wasser in Zeiten des voranschreitenden Klimawandels schon bald auch bei uns zu einem Luxusgut werden könnte, ist es erfreulich, dass das strömungsoptimierte Spülfeld mit neuer Düsengeometrie den Wasserverbrauch nach Angaben des Herstellers gegenüber dem Vorgängermodell um bis zu 25 Prozent senkt. Dadurch reduziert sich dann gleichzeitig auch noch der Verbrauch von Strom und Chemie – was die gesamten Betriebskosten minimiert. Das Sahnehäubchen der UC-Serie ist schließlich das optional erhältliche Modul Energy zur Umluft-Wärmerückgewinnung, das für einen geringeren Energieverbrauch und ein angenehmes Klima sorgt.
»Wischen, was los ist«
Spannend: In puncto Digitalisierung tut sich langsam was in den Spülküchen. Zwar ist das Thema hier längst noch nicht so brisant wie in anderen Betriebs-Bereichen, wohl aber lohnt es sich, die verschiedenen Angebote der Hersteller einmal unter die Lupe zu nehmen. Hobart hat seine App Washsmart beispielsweise schon eine ganze Weile am Markt. Sie ermöglicht es dem Gastronomen oder Küchenleiter, per Knopfdruck umfassende Informationen über den Status der neuen Gläser- und Geschirrspülmaschinen abzurufen. Der Endkunde erfährt aus dem System heraus, wann die nächsten Wartungstermine bevorstehen, ob es Systeminformationen gibt oder wie die aktuellen Chemieverbräuche aussehen. Praktisch: Auch eine Anleitung zur Behebung von kleineren Störungen gibt es hier.
»Wischen, was los ist« – so lautet auch das Motto der österreichischen Hygiene-Spezialisten von Hagleitner. Das Unternehmen hat bereits im vergangenen Jahr eine App entwickelt, die dem Gastronomen in allen Spülfragen eine Hilfe sein möchte. Wie sieht das konkret aus? »Die App handelt proaktiv – noch bevor das Problem überhaupt entsteht«, erklärt Produktmanagerin Helena Aberger. »Und sie verschafft einen Überblick: Wie viel Geschirr wird gespült? Wie viel Reiniger fällt an? Und dieser Vergleich zahlt sich am Ende aus. Er hilft dabei, die Zukunft transparent zu gestalten.« Obendrein liefert die App rund um die Uhr wertvolle Servicetipps – in insgesamt 16 Sprachen. Zur absoluten Höchstform läuft das Tool in Kombination mit dem Dosiersystem integral 4Plus auf: Das System vereint App, Reiniger für Geschirr und Gläser, Glanztrockner und ein innovatives Dosiersystem.
Auch bei Winterhalter hat die digitale Welt längst Einzug in die Spültechnik gehalten. »Um zukunftsfähig zu bleiben, sind Gastronomen gefordert, die digitalen Möglichkeiten für den eigenen Betrieb nicht nur zu prüfen, sondern Neuerungen vorzunehmen«, findet Jörg Forderer, Leiter Produktmanagement Deutschland. Mit Connected Wash hat das Unternehmen eine konkrete Anwendung im Angebot, die Spülmaschinen mit dem Internet verbinden kann. Der Anwender erhält dann seine Betriebsdaten in Echtzeit, wodurch er Transparenz über Kosten und Sicherheit des Spülprozesses erhält. Digital nicht den Anschluss zu verpassen, da sind sich fast alle einig, dürfte in der Zukunft auch in der Spülküche ein entscheidender Vorteil werden.
Warum lohnt sich der Einsatz von Wasserfiltern in der Spülküche?
Matthias Molnar ist Sales Director DACH Professional Filter Products bei BRITA:
Flecken, Schlieren oder Ablagerungen sind stumme Zeugen eines schlechten Spülvorgangs oder nicht optimalen Wassers. Mit der Investition in entsprechende Filtertechnik ist das Spülergebnis nicht nur glänzend, der Gastronom betreibt damit auch bestes Risikomanagement für seinen Betrieb, insbesondere bei der hochwertigen Technik. Denn die Inhaltsstoffe des Wassers haben großen Einfluss auf die Spülmaschine. Mineralien lagern sich beim Erhitzen des Wassers mit jedem Spülvorgang auf Maschinenteilen ab, Partikel können den Ventilen zusetzen. Mit zunehmenden Ablagerungen steigt der Verbrauch von Spülmittel und Klarspüler. Von den Kosten für Wartung und Service oder von Maschinenausfallzeiten, die den laufenden Betrieb empfindlich stören, gar nicht zu reden. Auch das Spülergebnis wird beeinflusst. Mineralien sind die Ursache für Ablagerungen, Flecken und Schlieren am Geschirr; Gläser können mit der Zeit trüb werden. Chlor kann zu Bleicheffekten bei empfindlichem Dekor führen. Für ein perfektes Spülergebnis sollte das Wasser möglichst weich sein. Für ein optimales Resultat ist auch die richtige Zusammensetzung des Wassers entscheidend. Brita hat speziell für Spülmaschinen zwei Filter im Programm, die diese Zusammensetzung zuverlässig gewährleisten: den Purity 1200 Clean und den Purity 1200 Clean Extra.
Useful Innovation – Colged stellt neue Steuerungstechnik vor
Auf der INTERNORGA stellte der italienische Spültechnik-Hersteller Colged eine neue Steuerungstechnik für seine Universalspülgeräteserie vor. Damit kann das Unternehmen die gesamte Spülmaschinenreihe vom kleinsten Gläserspüler des Einstiegssegments bis hin zur Korbtransportmaschine mit einer einzigen Steuerelektronik betreiben. »Für unsere Fachhandelspartner und auch für deren Kunden ist es ein riesiger Vorteil, dass mit einer Ersatzelektronik alle Maschinen repariert werden können«, so Robert Simon, Area Export Manager für Colged.
Die neuen Universalspüler des Herstellers können dank der Elektronik mit einer Ablaufpumpe ausgestattet oder sogar mit einer Wärmerückgewinnungseinheit versehen werden. Die Universalspüler stehen dem Fachhandel in sieben verschiedenen Größen zur Verfügung. Simon: »Die 2018 vorgestellten 500 x 600er-Maschinen sind die Einstiegsgrößen für Bäckereien und Metzgereien, unsere Maxi-Lösung ist ein 1300 x 700er-Drahtkorb mit zwei leistungsfähigen Spülpumpen, die bei wenig Auslastung auch einzeln betrieben werden können.«