Starke Partner – starke Themen
Klartext gesprochen mit Markus Suchert und Daniela Müller
von Daniela MüllerErinnern Sie sich vielleicht noch an Ihren ersten Berührungspunkt mit der Systemgastronomie?
M. Suchert: Ich weiß zwar nicht mehr genau, wann ich zum ersten Mal in einem Restaurant der Systemgastronomie gegessen habe, aber ich erinnere mich noch genau, dass es für mich als Kind immer ein echtes Highlight war. Eben weil Pizza, Burger, Nuggets und Pommes zu Hause selten auf den Tisch kamen. Als meine zwei Söhne von meinem neuen Job erfuhren, haben sie mir übrigens mit strahlenden Kinderaugen diese Frage gestellt: „Papa, können wir dann jetzt überall Hamburger, Pommes und Pizza gratis essen?“
Natürlich habe ich in der Vergangenheit auch immer wieder mal Restaurants der Systemgastronomie besucht. Ich habe Spaß daran, verschiedene und vor allem neue Gerichte und auch unterschiedliche Restaurants auszuprobieren. Aber ehrlich gesagt, erst nach meiner Zusage als Hauptgeschäftsführer des BdS habe ich erkannt, wie vielfältig und lebendig die Systemgastronomie ist. Ich ging mit anderen Augen durch die Stadt und war erstaunt, welch unterschiedliche Konzepte dazugehören. Ein besonderer Berührungspunkt mit der Systemgastronomie war mein Storetag bei einem unserer Mitglieder. Ich habe dort einen Tag lang sämtliche Stationen im Restaurant durchlaufen, Käse und Salat auf Burger-Patties gelegt, heiße Pommes in die Tüten gepackt, an der Kasse und beim Lieferservice geholfen. Zu sehen, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dort jeden Tag leisten und mit welchem Elan, welcher Freude und Sorgfalt sie ihre Arbeit verrichten, hat mich wirklich beeindruckt. Eine der Kolleginnen, mit der ich in der Küche zusammengearbeitet habe, ist bereits seit 30 Jahren im selben Restaurant tätig.
D. Müller: Tatsächlich erinnere ich mich sehr gerne daran zurück. Ich war Erstklässlerin in der Grundschule und durfte mit meiner Großmutter gemeinsam in der Innenstadt von Augsburg Einkäufe erledigen. Als krönenden Abschluss ging sie dann mit mir zu McDonald’s. Damals gab es noch kein Happy Meal mit Spielzeug – aber für mich als Kind war schon der Hamburger mit Pommes frites im bunten McDonald’s-Restaurant ein wirklich tolles Erlebnis. Meine Großmutter war übrigens nicht nur eine tolle Frau, sondern bis ins hohe Alter bekennender FischMäc-Fan.
Wie haben Sie die Entwicklung dieser Branche innerhalb der letzten Jahre miterlebt?
M. Suchert: Es ist faszinierend, wie sich die Systemgastronomie weiterentwickelt hat. In ihren Anfängen gab es ja nur reine Schnellrestaurants mit einem doch sehr überschaubaren Essensangebot. Heute ist sie eine Branche mit trendigem Genussangebot für jeden Geschmack, jede Altersklasse. Ihre Vielfalt ist der Grund dafür, warum die Systemgastronomie so beliebt und präsent ist. Die beeindruckende Entwicklung der Branche zeigt sich auch in der Zahl der Besucher sowie am Umsatz. Unsere BdS-Mitgliedsrestaurants begrüßen beispielsweise jeden Tag rund 4 Mio. Besucher. Jeder dritte Euro, der in der Außerhausgastronomie umgesetzt wird, wird in der Systemgastronomie ausgegeben und 2022 erwirtschaftete die Branche 28 Mrd. Euro an Umsatz. Für diese positive Entwicklung waren große Anstrengungen und Investitionen nötig. Die Branche hat sich nie ausgeruht, war und ist immer auf der Suche nach neuen Trends und Entwicklungsmöglichkeiten.
D. Müller: Seit meinen ersten Berührungspunkten mit der Systemgastronomie ist diese faszinierende Branche quasi erwachsen geworden, ohne zu altern. Im Gegenteil. Sie hat es geschafft, sich mit den Wünschen und Bedürfnissen dynamisch zu entwickeln, und überrascht mit immer neuen, innovativen Konzepten: Vegan, gesund, trendy oder traditionell – die Angebote sind unglaublich vielseitig geworden. Das gilt für die kleinen Systeme genauso wie für die Big Player. Die Systemgastronomen sind für mich die Pioniere der Branche. Sie sind immer am Puls der Zeit, setzen Trends schnell und professionell um. Nehmen wir etwa das Thema Digitalisierung: Von digitalen Bestell-Terminals bis hin zu Selbstbedienungs- und Bestellsystemen am Tisch oder in mobilen Apps – die Systemgastronomie ist hier unbestritten einen Schritt voraus. Last, not least profitiert die Branche ganz klar von ihrer enormen Professionalität und der strukturierten Arbeitsweise, die hinter jedem erfolgreichen System steckt.
Inwiefern helfen Synergien wie die Medienkooperation mit der HOGAPAGE, die Ziele der ganzen Branche zu verfolgen?
M. Suchert: Die Systemgastronomie ist ein Teamplayer-Business. Es geht nur, wenn Hand in Hand gearbeitet wird. Und für den Erfolg braucht man starke Partner an der Seite. Seit über fünf Jahren besteht schon die Zusammenarbeit mit der HOGAPAGE, sie ist im Laufe der Jahre gewachsen und ist geprägt von Vertrauen und Loyalität. Die große Reichweite der HOGAPAGE hilft uns dabei, auf wichtige Branchenthemen aufmerksam zu machen wie zum Beispiel die Entfristung der reduzierten Mehrwertsteuer über das Jahr 2023 hinaus, Nachhaltigkeitsinitiativen unserer Mitgliedsunternehmen oder Arbeitskräftemangel. Im Gegenzug nutzen wir die HOGAPAGE auch für Informationen rund um Innovationen und Trends der bunten Gastro-Welt. Denn hier ist die HOGAPAGE immer am Puls der Zeit.
D. Müller: Als Fachmedium ist uns die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit wichtigen Verbänden wie dem BdS unglaublich wichtig. Wir nehmen unsere Aufgabe ernst, uns gemeinsam mit den Vertretern der Branche für das Wohl der Branche einzusetzen. Als Sprachorgan des BdS erreichen wir, dass viele Unternehmer und Mitarbeiter der Systeme über alles Wichtige, das sich in der Branche tut, gut informiert sind. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle in München und den Vorstandsmitgliedern ist nicht nur von großem Vertrauen geprägt, sondern macht auch unendlich viel Freude, denn was ich persönlich am BdS schätze, ist seine unglaubliche Agilität und die notwendige Portion Pragmatismus, wenn es darum geht, dass gute Lösungen für die Mitglieder gefunden werden müssen.
Worauf legen Sie persönlich bei einem Restaurantbesuch besonderen Wert?
M. Suchert: Essen und Trinken in gemütlicher Runde sind für mich Entspannung pur. Natürlich sollte in erster Linie das bestellte Gericht gut schmecken. Ebenso wichtig finde ich aber auch ein schönes Ambiente und vor allem einen guten Service. Von den Mitarbeitern hängt sehr viel ab. Vor einigen Monaten saß ich zusammen mit meiner Familie in einem unserer Mitgliedsrestaurants und hatte zufällig den Platz mit Blick auf die quasi offene Küche. Ich habe noch nie beobachtet, wie unglaublich perfekt dort Hand in Hand gearbeitet wurde. Fasziniert hat mich aber auch, zu sehen, wie viel Spaß die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen hatten. Es wurde viel gelacht und es herrschte eine durchweg großartige Stimmung unter den Beschäftigten. Mein Gefühl in dem Moment war: Ich sitze bei Freunden in der Küche.
D. Müller: Das ist schnell beantwortet: Ich muss mich dort einfach wohlfühlen, das Speisenangebot muss mich ansprechen, der Service freundlich und im besten aller Fälle zudem kompetent sein. Außerdem lege ich Wert darauf, dass alles sauber und ordentlich ist. Das perfekte Dinner kann ich in
einer kleinen, urigen Location mit überschaubarer, unkomplizierter Karte genauso erleben wie in einem hochdekorierten Sternerestaurant – es kommt dabei nur auf das Zusammenspiel aller beteiligten Faktoren an.