10 Fragen an Zoran Pingel
„Ich möchte mein eigenes Restaurant eröffnen“
von Sebastian BütowMit 16 Jahren verzichtete Zoran Pingel darauf, weiterhin zur Schule zu gehen. Stattdessen verfolgte er sein Ziel, als Schauspieler durchzustarten. Und das ist ihm gelungen! Sein Debüt gab er bereits wenige Wochen nach seiner ersten Vorstellung in einer Hamburger Schauspielschule im Tatort „Borowski und die Kinder von Gaarden“. 2017 war er im Kinofilm „Die Pfefferkörner und der Fluch des schwarzen Königs“ zu sehen. Neben regelmäßigen Auftritten in Primetime-Krimis ist Pingel zunehmend in großen Serien vertreten, zuletzt in der aufwendigen Fantasy-Serie „Der Greif“.
- Für Ihre Rolle in der Fantasy-Serie „Der Greif“ mussten Sie zehn Kilo zunehmen ‒ warum eigentlich?
Ich habe mit den beiden Regisseuren diskutiert. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass ich körperlich zulegen muss. Meine Figur Memo ist einer, der nirgendwo reinpasst. Er ist ein Heavy-Metal-Fan mit großer Klappe, trägt eine für die neunziger Jahre typische Vokuhila-Frisur und hat eine Fehlstellung am Bein. Ich als Zoran bin aber sehr sportlich, was man nicht glaubt bei einem Typen, der nur im Plattenladen rumhängt und humpelt. - Für welche Produktion sind Sie aktuell im Einsatz?
Ich drehe die dritte Staffel der Serie „Sløborn“, in der die Bewohner einer Insel mit einer Pandemie zu kämpfen haben. Leider darf ich inhaltlich noch nichts verraten. - Welche Rolle hat Sie bisher am meisten herausgefordert?
„Der Greif“ – im positiven Sinne. Es ist eine riesige Produktion, mit Hunderten Leuten, darunter Spezialisten, die schon bei „Game of Thrones“ mitgewirkt haben. Es gibt viele Szenen mit Monstern, die erst in der Postproduktion zum Leben erweckt werden. In einer Szene fliegt der Greif bedrohlich auf mich zu – aber er ist in diesem Moment gar nicht da. - Gibt es eine Rolle, die Sie unbedingt mal spielen möchten?
Als Kind habe ich Achtziger-Jahre-Filme verschlungen bei meinem Onkel, der viele VHS-Kassetten sammelte, darunter auch „Rocky“. Ich würde wahnsinnig gern einen Boxer spielen! All diese Filme haben damals dafür gesorgt, dass ich Teil der Filmbranche sein will. Fantasy habe ich jetzt geschafft, jetzt fehlt noch der Boxer. Und James-Bond-Bösewicht wäre natürlich auch cool. (Lacht.) - Wie sehr nehmen Sie sich die Meinung von TV-Kritikern zu Herzen?
Ich lese keine Kritiken. Ich versuche, meinen Job immer so gut wie möglich zu machen. Am Ende eines Drehs muss ich als Künstler einfach loslassen, dann liegt es nicht mehr in meiner Hand. Ich höre lieber auf die Menschen in meiner Nähe. - Was ist Ihnen besonders wichtig, wenn Sie in einem Hotel zu Gast sind?
Wenn man in Hotels unterwegs ist und kein „Gefühl von Zuhause“ erlebt, ist das schade. Ich behalte Hotels in Erinnerung, in denen die Menschen nett und zuvorkommend sind, einem ein Zuhause-Gefühl vermitteln. Beeindruckt hat mich das Soho House in Berlin. Es hat ein winziges Kino mit gemütlichen Sesseln. Kellner servieren Getränke. - Haben Sie ein Lieblingsrestaurant?
Allerdings, das „Man Wah“ auf dem Spielbudenplatz in Hamburg. Es ist das einzige mir bekannte Restaurant, das original chinesisches Essen anbietet, es schmeckt köstlich und authentisch. Mit meinen Freunden habe ich dort die ganze Karte durchbestellt. Es wird in meiner Erinnerung immer das Restaurant sein, in dem ich am meisten Spaß hatte. Die meisten Besucher sind Chinesen. Es hat große drehbare Tische, wie in China offenbar üblich, damit man sich das Essen teilen kann. Mein Lieblingsgericht ist die „Peking Duck“. Nirgendwo habe ich eine bessere Ente gegessen als dort. In mir schlummert der Traum, eines Tages selbst ein Restaurant zu eröffnen. - Wow! Haben Sie schon konkrete Vorstellungen?
Ich liebe die italienische Küche, es ist Essen für die Seele. In Italien hatte ich mal ein unvergessliches Restauranterlebnis. Es war so gut, als hätte uns eine Großmutter bekocht. Die anderen Gäste hätten aus „Der Pate“ stammen können. Das Gefühl, das mir dieses Restaurant gegeben hat, solch eine Authentizität möchte ich in meinem Restaurant auch erschaffen. - Mit welcher berühmten Persönlichkeit möchten Sie an einer Hotelbar ein paar Drinks nehmen?
Al Pacino! Er ist mein absoluter Lieblingsschauspieler, einmal im Jahr sehe ich mir „Der Pate“ an. Er steht für große Schauspielkunst, ihm gelingt immer eine Leichtigkeit. Ich würde ihm alle Masterclass-Schauspieler-Fragen stellen, die mir so einfallen, und alles von ihm aufsaugen. - Das Leben ist zu kurz, um …
… sich zu stressen.