10 Fragen an Merlin Sandmeyer
Mir gefällt, wenn Hotelzimmer etwas persönlicher eingerichtet sind. Idealerweise fühle ich mich wie zu Hause.
von Sebastian Bütow- In der erfolgreichen Amazon-Produktion „Die Discounter“ spielen Sie den hochkomischen Security Jonas, für die meisten Zuschauer stellen Sie das absolute Highlight der Serie dar. Haben Sie bei der Entwicklung dieser Figur eigentlich mitgewirkt? Als ich zum Casting erschien, hatte ich kaum Informationen. Es sollte im Supermarkt spielen – mehr wusste ich bis dahin kaum. Die Macher der Serie sagten: Komm, wir spielen mal eine Szene zusammen. Da fing die Entwicklung der Figur an. Es war von Anfang an klar, dass Jonas eher kein aufgepumpter Security-Boss ist, wie man ihn normalerweise erwartet – sondern eher das Gegenteil. Wir haben Jonas gemeinsam kreiert.
- Wie oft werden Sie auf „Die Discounter“ angesprochen, wenn Sie privat unterwegs sind? Das passiert mir tatsächlich häufiger, mehrmals täglich. Durch die zweite Staffel hat sich das noch einmal verstärkt.
- Mal ehrlich: Genießen Sie diese Aufmerksamkeit oder nervt es langsam? Ich kannte das so vorher nicht, weil ich im Filmbusiness noch relativ jungfräulich bin. Ich genieße das total! Die Reaktionen sind immer schön, total positiv. Vor einem halben Jahr kamen abends mal zwei junge Mädels zu mir, als ich draußen saß. Die eine meinte: Du hast mir über die Trennung von meinem Freund hinweggeholfen. Sie hat die Staffel dreimal hintereinander geguckt, danach ging’s ihr wieder gut.
- Sie stammen aus einer Theaterfamilie – der Vater Bühnenmeister, Ihre Mutter Tänzerin. Wollten Sie schon als kleiner Junge Schauspieler werden? Tatsächlich gar nicht. Ich hatte mit dem Theater erst relativ spät Kontakt. In der 12. Klasse, bei einem Theaterprojekt auf der Waldorfschule, hat’s mich gepackt. Ich merkte: Das macht mir richtig Spaß! Da begann ich, mich zu informieren.
- Mit Ihrem drei Jahre älteren Bruder Fridolin spielen Sie in „Die Discounter“ ein schwules Liebespaar. Inwieweit profitieren Sie davon, dass Sie den gleichen Weg eingeschlagen haben? Wir sind in einem regen Austausch über unseren Beruf, befruchten uns gegenseitig und helfen uns mit Ideen.
- Als Theaterschauspieler genießen Sie längst Star-Status, haben vier renommierte Preise gewonnen. Wie groß ist die Verlockung, nun nur noch Serien und Filme zu drehen, weil dort besser gezahlt wird? Es stimmt schon, dass man beim Film deutlich mehr Geld verdient als beim Theater. Der Wunsch geht schon in die Richtung, durch die Türen, die sich jetzt geöffnet haben, weiter durchzulaufen. Aber ich will das Theater nicht ganz aufgeben. Da komme ich her, das ist weiterhin eine große Leidenschaft und Liebe.
- Welches Hotel mögen Sie am allerliebsten? Ein Hotel, das ich wahnsinnig gerne mag, ist das „Parkhotel Laurin“ in Bozen. Ich kenne es von einem Gastspiel, war seitdem privat einige Male dort. Es ist charmant, sieht irre schön aus, hat eine tolle Atmosphäre.
- Was ist Ihnen besonders wichtig, wenn Sie in einem Hotel einchecken? Dass es noch ein Feierabendbier gibt zu später Stund! (Lacht.) Oft haben die Bars schon geschlossen, wenn man spät vom Drehen kommt. Wenn eine Bar dann länger geöffnet hat, finde ich das erfreulich. Es ist einfach schön, den Drehtag mit den Kollegen noch gemütlich Revue passieren zu lassen. Bei Zimmern gefällt mir, wenn sie etwas persönlicher eingerichtet sind. Kalte, kahle Einrichtung mag ich nicht so gerne. Idealerweise fühle ich mich eher wie zu Hause – und nicht wie in einem kahlen Hotelzimmer.
- Mit welcher berühmten Persönlichkeit, egal ob tot oder lebendig, möchten Sie gerne mal ein paar Drinks an der Hotelbar nehmen? Jimi Hendrix!
- Das Leben ist zu kurz, um ... ... mehr als zehn Fragen zu beantworten. 😉