10 Fragen an Julia Koschitz
von Daniela MüllerIhr TV-Durchbruch war die Serie »München 7«, es folgten unzählige Auftritte in Fernseh-, Kino- und Theater-Produktionen. Dank ihrer großartigen Wandelbarkeit hat sie es längst geschafft, sich einen Platz in der allerersten Reihe der deutschsprachigen Schauspielerinnen zu sichern. Gerade ist sie im Kino in der Komödie »Wie gut ist deine Beziehung?« zu sehen.
Sie leben in München, haben aber österreichische Wurzeln. Was ist für Sie das unwiderstehlichste Gericht, das die österreichische Küche zu bieten hat?
In meinem Kopf entsteht gerade eine ganze Speisekarte, schwer, sich festzulegen. Ich glaube Krautfleckerln.
Einfach… gut.
Sie spielen derzeit eine Hauptrolle im Kinofilm »Wie gut ist deine Beziehung?«. Das Thema: Wie gelingt es, auch nach langer Zeit eine glückliche Beziehung zu führen. Was hat Sie daran gereizt?
Das Drehbuch hat mich überzeugt. Die Beziehung zum Partner bestimmt zum großen Teil unser Wohlsein, unser Glück. Dieses Thema humorvoll und mit einer Leichtigkeit umzusetzen und es trotzdem ernst zu nehmen, war eine schöne Herausforderung.
Im Film versucht Ihr Partner sich krampfhaft zu ändern, um Sie daran zu hindern, ihn zu verlassen. Kann so etwas gut gehen?
Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass er sehr viele Dinge macht, die nicht besonders hilfreich sind, wenn man seine Beziehung erhalten oder sogar verbessern möchte. Aber er tut in dem Moment, was er kann. Er beschäftigt sich mit seiner Beziehung und lernt dazu. Ich schätze, wenn man sich um den anderen bemüht, muss es nicht immer perfekt sein. Wenn man sich nicht um den anderen bemüht, dann wird diese Beziehung vermutlich bald größere Schwierigkeiten haben.
Beziehungen bieten zwar immer guten Filmstoff. Warum aber sollten unsere Leser Ihren neuen Film im Kino auf gar keinen Fall verpassen?
Aus einer wunderbaren, eigenwilligen Geschichte mit liebenswerten Charakteren ist mit einem tollen Ensemble eine Komödie entstanden, die Spaß macht, aber trotzdem genügend Denkanstöße zum Thema Beziehung bietet. Das Einzige, was man wissen sollte, ist: Es wird viel geredet. (lacht)
Sie sind bekannt dafür, unglaublich vielseitig spielen zu können und ein gutes Händchen bei der Auswahl Ihrer Projekte zu haben. Aber Hand aufs Herz: Wenn Sie sich eine Traumrolle auf den Leib schneidern könnten… Wen würden Sie gerne spielen?
Meine Traumrollen ändern sich mit mir selbst. Denn der Wunsch ist grundsätzlich, etwas Neues zu erfahren. Sei es über die Welt, das Leben, die Menschen, das schauspielerische Handwerk oder über mich selbst.
Als Schauspielerin müssen Sie besonders auf sich achten. Verraten Sie uns Ihr Food-Geheimnis für gutes Aussehen?
Oh, wenn ich nur den Geheimtipp für gutes Aussehen hätte. (lacht) Ich halte viel davon, auf mich und meinen Körper zu hören. Das hat mich zu unterschiedlichen Erkenntnissen gebracht. Seit einigen Jahren ernähre ich mich vegetarisch bis vegan, das tut mir gut. Ich schätze frisches und echtes Essen, also nicht industriell verarbeitet. Aber ich liebe alles, was süß ist – leider! Da fällt mir der gesunde Weg deutlich schwerer. Insgesamt muss ich schon zugeben, dass ich mich oft zusammenreiße und versuche, nicht so viel zu essen.
Sie leben in München. Welches Restaurant können Sie am meisten empfehlen für einen kulinarisch unvergesslichen Abend in der bayerischen Landeshauptstadt?
Das »Tian« am Viktualienmarkt. Dort erlebt man, dass vegane Küche wirklich gar nicht langweilig sein muss.
Worauf achten Sie besonders, wenn Sie ein Hotel buchen?
Ich brauche nicht viel Platz, also kein großes Zimmer, dafür ist mir die Atmosphäre wichtig. Über Geschmack lässt sich ja anscheinend streiten. Ich mag keine überladenen Einrichtungen, sondern lieber Klarheit, ohne dass es ungemütlich wird. Dass es ruhig ist und man auf angenehme Menschen trifft. Das Schöne ist, dass man das in allen Kategorien antreffen kann.
Mit welcher berühmten Persönlichkeit – egal ob tot oder lebendig – würden Sie gerne mal an einer Hotelbar einen Drink nehmen? Über was wollen Sie sprechen?
Ähnlich wie bei den Lieblingsgerichten fallen mir da viele ein, von C.G. Jung über Marilyn Monroe, Pina Bausch bis hin zu Karl Marx, aber jetzt gerade in diesem Moment würde ich am liebsten mit Steven Pinker (Psychologiewissenschaftler an der Universität Harvard) einen Drink nehmen und mich mit ihm über die Zukunft unterhalten.
Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Das Leben ist zu kurz, um …. ?
… die Höhen und Tiefen zu umgehen.
KINOTIPP: Wie gut ist deine Beziehung?
Steve und Carola sind seit fünf Jahren ein Paar und führen eigentlich eine glückliche Beziehung. Doch als Steves bester Freund von seiner Freundin verlassen wird, die sich dem gut erhaltenen, aber sehr viel älteren Tantra-Lehrer Harald zuwendet, ist sich Steve seiner Beziehung auf einmal nicht mehr so sicher. Kleine, fiese Zweifel beginnen ihn umherzutreiben: Ist Carola glücklich mit ihm? Steve muss handeln. Selbstoptimierung heißt die Devise, körperlich, seelisch und sexuell – und da soll ausgerechnet Harald helfen. Fortan tut er alles, um Carola davon abzuhalten, ihn zu verlassen. Beraten von ihrer besten Freundin, die für Misstrauen plädiert, entschließt Carola sich ihrerseits zu Veränderungen. Die Turbulenzen nehmen ihren Lauf… Ab sofort im Kino!
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.