10 Fragen an Judith Hoersch
»Jeder braucht mindestens ein Restaurant im Leben, wo er sich wie zu Hause fühlt«
von Sebastian Bütow- In »Juno und die Reise zu den Wundern: Eine fabelhafte Geschichte« erzählen Sie die Geschichte der jungen Frau Juno, die zu einer magischen Reise aufbricht. Was hat Sie bewogen, diese Herausforderung zu wagen?
Das Schreiben ist für mich keine Frage des Wollens, sondern des Müssens. Ich habe einen inneren Drang, eine Welt auf Papier zu bauen. Juno begleitet mich als Romanfigur schon sehr lange, ich habe mit großen Pausen immer wieder daran gearbeitet. - Warum lohnt sich Ihr Buch auch für erwachsene Leser?
Es ist überhaupt kein Kinderbuch. Nach den ersten Seiten könnte dieser Eindruck entstehen, weil die Protagonistin am Anfang der Geschichte so jung ist, aber das täuscht. Sobald ihre Reise beginnt, ist der Leser in einer anderen Welt. Juno erlebt eine magische Reise zu sich selbst, lernt viel über das Leben. Sie lernt Lebensweisheiten kennen, und mit ihr auch der Leser. Ein wenig wie Juno zu sein, täte uns sicher allen gut! - Bücher und Filme werden manchmal gnadenlos verrissen von Kritikern. Wie gehen Sie mit negativen Kritiken um?
Wenn Kritiker aus Liebe zur Kunst und zum Künstler inhaltlich ihre Meinung äußern und untermauen können, kann das auch sehr erfrischend und augenöffnend sein. Außerdem muss man damit leben, wenn jemand eine Meinung dazu hat und diese kundtut. Das schmeckt nicht immer, schult aber auch die innere Haltung zu seiner Arbeit. - Unabhängig davon, ob es realistisch ist oder nicht: Mit welchen Regisseuren oder Schauspielern würden Sie gerne mal zusammenarbeiten?
Allen voran: Meryl Streep. Sie ist mein Vorbild. Eine unglaubliche Schauspielerin. Als Regisseur mit Jean-Pierre Jeunet. Und auch mit Benedict Cumberbatch und Kate Winslet. - Sie spielen auch in internationalen Produktionen, waren z.B. in »A Cure
For Wellness« und »The Driver« zu sehen. Haben Sie am Set Unterschiede festgestellt zwischen britischen bzw. Hollywood-Produktionen im Vergleich
zu deutschen?
Im Allgemeinen ist es dort freundlicher und professioneller. Sie sind aber auch hierarchischer. Als Schauspielerin in Großbritannien zu arbeiten, war bisher mein größtes Highlight. Außerdem ist der Humor nicht zu überbieten. - Als Schauspielerin kennen Sie viele Hotels. Gibt es welche, die Sie außergewöhnlich gut finden? Was schätzen Sie dort besonders?
Neulich war ich im Hotel »Das Goldberg« in Bad Hofgastein, im Salzburger Land. Wow. Der Spa-Bereich ist unübertrefflich. Unfassbar schön. Dort einmal einen Wellness-Urlaub zu machen, wäre ein Traum. - Welches Restaurant finden Sie besonders großartig?
Mein Lieblingsrestaurant ist ein schlichter und großartiger Sarde »Due Emigranti« in Berlin-Schöneberg. Kein Shi-Shi, kein Schnickschnack – und sehr gutes Essen. - Was begeistert Sie noch dort?
Die sardischen Weine und die familiäre Atmosphäre. Man betritt dieses Restaurant und ist sofort in Sardinien am Strand. Ich finde, jeder braucht mindestens ein Restaurant im Leben, wo er sich wie zu Hause fühlt. Das ist meins. - Mit welcher berühmten Persönlichkeit, egal ob tot oder noch unter uns, würden Sie am liebsten einen Drink an der Bar nehmen und stundenlang plaudern?
Ricky Gervais. Er ist schlau, schlagfertig und hat sicherlich einen sensationellen Humor. - Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: Das Leben ist zu kurz, um …
… seine Abenteuer nicht zu leben.