10 Fragen an Franziska von Harsdorf
Klasse finde ich es, wenn im Zimmer die Möglichkeit besteht, mal einen Tee oder eine Kleinigkeit zu kochen
von Daniela MüllerWeitere Ehrungen und Auszeichnungen werden folgen, jede Wette! Von Harsdorf studierte Schauspiel am renommierten Max Reinhardt Seminar in Wien, seit ihrem Abschluss 2020 glänzte sie unter anderem in der x-fach preisgekrönten Serienmörderjagd »Der Pass«. In der zweiten Staffel begeisterte sie als junge Ermittlerin Yela Antic neben den Schauspiel-Größen Julia Jentsch und Nicholas Ofczarek. Zuletzt war Franziska von Harsdorf in den Kinoproduktionen »Égalité« von und mit Kida Khodr Ramadan sowie Karoline Herfurths Komödie »Mal was Neues« zu sehen.
1. Wie fühlte es sich für Sie an, als Newcomerin neben absoluten Hochkarätern wie Nicholas Ofczarek und Julia Jentsch eine Hauptrolle in der Serie »Der Pass« spielen zu dürfen?
Es war ein krasses Erlebnis, sie kennenzulernen, mit ihnen arbeiten zu dürfen. Wobei ich Nicholas Ofczarek schon mal begegnet war in Wien, wir kannten uns wenigstens ein bisschen. Er hat mich herzlich am Set empfangen, auch Julia Jentsch ist ein wahnsinnig lieber Mensch, beide haben keinerlei Allüren. Ich konnte mich mit ihnen über meine Unsicherheiten austauschen, sie haben mich immer bestärkt und mir meine Ängste genommen.
2. Sie sind jetzt ein Shootingstar auf der Leinwand und auf den Bildschirmen. Reizen Sie Engagements am Theater trotzdem noch?
Absolut, ich bin sehr offen fürs Theater! Eine Produktion musste wegen Corona leider komplett verschoben werden. Momentan kommen die Anfragen schon eher aus Film und Fernsehen, aber die Bühne macht mir extrem viel Spaß. Vor der Kamera oder auf der Bühne – ich liebe beides. Aber für mich sind es zwei verschiedene Berufe.
3. Inwiefern ist der Unterschied so drastisch?
Das Theater ist so unmittelbar, hat diesen direkten Bezug zum Publikum, das hat man beim Film nicht so wirklich. Jede Aufführung stellt für sich etwas Einmaliges dar, das sich so nie wiederholen wird. Livemusik ist ja auch ein ganz anderes Ergebnis im Vergleich zu einem Album, das man zu Hause auf Spotify hört.
4. Mit welchem Star würden Sie am allerliebsten zusammenarbeiten?
Mit Greta Gerwig! (US-Regisseurin, d. Red.) Ich liebe ihre Art, Frauen zu zeigen. Ihre Figuren sind vielschichtig und faszinieren mich vor allem auch, weil sie unperfekt sind.
5. Ihre Karrierestationen lassen vermuten, dass Ihr Weg bisher immer nur steil nach oben ging. Mussten Sie auch Rückschläge verkraften?
Es gehört in meinem Beruf dazu, Castings zu besuchen – um danach auch mal Absagen zu bekommen. Manchmal lese ich ein Drehbuch und denke: Wie gerne würde ich diese Rolle spielen! Doch man kann sich noch so gut präsentieren bei den Castings, manchmal ist es einfach eine Typfrage oder die Konstellation passt nicht. Das sollte man nicht persönlich nehmen, sich nicht entmutigen lassen. Für eine Rolle wäre ich in die zwanziger Jahre eingetaucht, ein Traum von mir wäre in Erfüllung gegangen. Bestimmt ergibt sich so ein Projekt noch einmal und ich darf endlich den Flapper Dress anziehen. (Lacht)
6. Was muss ein Hotel bieten, damit es Sie begeistert?
Vor allem ein gutes Frühstück. Für Pancakes verteile ich gern Bonuspunkte. Klasse finde ich auch, wenn der TV-Bildschirm riesig ist. Und im Zimmer die Möglichkeit besteht, mal einen Tee oder selbst eine Kleinigkeit kochen zu können.
7. Für welches Restaurant schlägt Ihr Herz?
Ehrlich gesagt, bin ich gerade sehr traurig, weil meine Lieblings-Dönerbude in Berlin-Pankow dichtgemacht hat. Die kannte ich seit meiner Kindheit, das hat mich richtig verletzt. Es tut mir weh, zu sehen, dass sie plötzlich nicht mehr da ist.
8. Wer kann Sie jetzt kulinarisch glücklich machen?
Ich liebe Italiener, bei denen ich eine echte neapolitanische Pizza bekomme.
9. Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gern mal ein paar Drinks an der Hotelbar nehmen?
Mit Florence Given! (Feministische Künstlerin und Autorin aus England, d. Red.) Sie hat so eine geile Energie! Mit ihr würde ich mich gern mal in einen Londoner Pub setzen und die ganze Nacht reden.
10. Das Leben ist zu kurz, um ...
… sich darüber Gedanken zu machen, was andere von einem halten.