10 Fragen an … Elena Uhlig
von Daniela MüllerSie haben deutsche und griechische Wurzeln, Ihr Partner, der Schauspieler Fritz Karl, ist Österreicher. Welche Küche setzt sich in Ihrem Speiseplan am häufigsten durch?
Wenn er zu Hause ist, dominiert mein Mann in der Küche. Und Herr Karl kocht natürlich sehr gut österreichisch. Allerdings sind den Kindern und mir seine Kreationen oft zu aufwendig, denn er steht schon mal, ohne mit der Wimper zu zucken, sechs Stunden in der Küche. Aber ich muss zugeben, er kocht tolle Sachen. Leider findet er die griechische Küche, die ich sehr gerne mag, zu mächtig. Was man natürlich von der österreichischen Küche kaum behaupten kann … (lacht)
Sie haben einen Anti-Fitness-Ratgeber geschrieben, bezeichnen sich selbst als Genussmensch. Wie schaffen Sie es, entgegen dem Magerwahn in der TV- und Filmbranche, ohne Diäten glücklich zu sein?
Irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr konnte. Ich wusste, selbst wenn ich für meine Begriffe superschlank werden würde, bekäme ich die meisten Rollen nicht. Auch Diäten machen keine Elfe aus mir. Heute sehe ich die Dinge entspannter: Ich habe meine große Liebe, meinen »Lebensmenschen«, gefunden, vier tolle Kinder bekommen, ein gesettletes Leben – und Bücher zu schreiben, macht mir Freude. Ich habe viel erreicht und gemerkt, dass die gute Figur nicht der Schlüssel zum Glück ist.
Apropos reisen: Sie sind beruflich viel unterwegs. Welche Services dürfen in einem Hotel, in dem Sie übernachten, nicht fehlen?
Das Wichtigste ist ein gutes Bett, mindestens 1,40 Meter breit, wenn ich allein reise. Kommt Herr Karl mit, muss es schon Kingsize sein, mit durchgehender Matratze. Außerdem brauche ich einen Fernseher, der nahe beim Bett steht. Den habe ich zu Hause nicht. Und ich schätze eine Auswahl an Allergiker-Kissen. Ansonsten mag ich Hotels mit familiärer Atmosphäre, in denen ich mich ein
wenig zu Hause fühlen kann. Das ist mir wichtiger als ein großer Wellnessbereich.
Wann war der Moment, als Sie gesagt haben, ich muss jetzt ein Buch über Urlaub schreiben?
Ich habe einfach festgestellt, dass das ein Thema ist, über das ich viel zu sagen habe. Eigentlich könnte ich darüber noch drei Bände schreiben. Ich musste beim Verfassen der Kapitel oft laut über mich selbst lachen, weil da so viele verrückte Episoden dabei sind. Das glaubt man gar nicht! Und: Bis auf zwei Begegnungen im Buch, die zwar nicht an dieser, dafür an anderer Stelle in meinem Leben stattgefunden haben, ist wirklich alles wahr.
Im Buch schildern Sie u. a. Ihre Erlebnisse in einem All-inclusive-Urlaub auf Mallorca. Ist das die Art von Ferien, die Sie normalerweise buchen?
Nein, eigentlich sind wir überhaupt keine Menschen, die wochenlang in einem Hotel bleiben, stattdessen fahren wir meist lieber von Ort zu Ort.
Und dann war es ausgerechnet ein Kinderhotel, für das Sie sich entschieden haben – wie lautet Ihr Fazit?
Für viele Familien mag ein Kinderhotel der Lottogewinn sein. Nur ist es so, dass Herr Karl und ich viel arbeiten und gerade im Urlaub unsere Kinder bei uns haben wollen. Da ist ein Kinderhotel kontraproduktiv. Außerdem habe ich das Gefühl, dass diese Art von Hotels sich oft zu sehr nur auf die Bedürfnisse der Kleinen fokussiert. Es gibt zu viel Buntes und Plastik, und der ganze Ort ist wie eine Kinderwelt eingerichtet. Der Erwachsene muss sich doch auch wohlfühlen! Ich finde es zudem schlecht, wenn die Kinder im Restaurant gleich als Erstes ihr Essen bekommen. Wir haben schließlich alle Hunger (lacht)! Bis das Essen der Erwachsenen endlich kommt, sind die Kleinen fertig, satt, müde – und wollen nach Hause. Da sehe ich viel Verbesserungspotenzial.
Was sagt Ihr Partner Fritz Karl dazu, dass er eine Hauptrolle in Ihrem Buch spielen darf und Sie so viele Einblicke in Ihr gemeinsames Familienleben geben? Stört er sich daran?
Aber ja! Ich glaube, er war sich dessen nicht so recht bewusst, obwohl ich ihm jedes einzelne Kapitel immer gleich vorgelesen habe, wenn ich damit fertig war. Mein Mann fand alles total lustig. Bis die Druckfahne kam und er feststellte, dass das doch alles ziemlich privat wäre (lacht). Aber da war es dann schon zu spät. Am Ende ist er aber sehr stolz auf mich und meine Bücher.
Wie machen Ihr Mann und Sie Urlaub vom Familienleben? Wie sieht für Sie der perfekte Abend mit Herrn Karl aus?
Wir gehen sehr gerne gut essen. Dafür geben wir tatsächlich das meiste Geld aus. Dass es gute Restaurants sind, da legt insbesondere Herr Karl großen Wert drauf. Wenn Sie mich nach zwei richtig guten Restaurants fragen, die mir spontan einfallen: Das Vlet in Hamburg und das Falco (2 Michelin-Sterne, d. Red.) in Leipzig sind z. B. hervorragende Locations.
Welche prominente Persönlichkeit – tot oder lebendig – würden Sie gerne mal an einer Hotelbar treffen?
Elvis! Ich bin ein großer Elvis-Fan. Er soll mein Lieblingslied »You are always on my mind« für Herrn Karl und mich singen. Ob ich allerdings mit Elvis reden möchte, weiß ich nicht, denn ich glaube, man macht dadurch unter Umständen den Zauber eines verehrten Menschen kaputt. Im schlimmsten Fall kann ich dann nicht mehr für ihn schwärmen.
Vervollständigen Sie folgenden Satz: Das Leben ist zu kurz, um …
… um nicht gelebt zu haben!
Qualle vor Malle – Urlaub mit Familie, Chaos inklusive
Sommer, Sonne, Reisefieber – und schon beginnt der Urlaubswahnsinn:
Wer denkt, die Auswahl des Urlaubsziels sei für eine durchschnittliche fünfköpfige Familie das kleinste Problem, der kennt Elena Uhlig und Fritz Karl noch nicht. Überall, wo die quirlige Schauspielerin auftaucht, herrscht Chaos. Mit viel Charme und Humor, temporeichen Dialogen und einer Menge Selbstironie nimmt uns Elena Uhlig in »Qualle vor Malle« mit auf eine unterhaltsame Urlaubsreise.
Knaur TB, 208 Seiten; [D] 12,99 Euro / [A] 13,40 Euro; ISBN 9783426789582; Auch als eBook erhältlich: ISBN 9783426452028
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.