Frischer Wind für die Internorga
Das Internorga-Rahmenprogramm lockt wieder mit verschiedenen tollen Wettbewerben. Foto: Hamburg Messe und Congress/ Ibo Ot / mmm

Frischer Wind für die Internorga

Matthias Balz im Interview

von Karoline Giokas
Freitag, 28.02.2025
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Matthias Balz im Interview
Foto: Hamburg Messe und Congress/Michael Zapf 

Herr Balz, ganze 27 Jahre war Claudia Johannsen das Gesicht und Herz der Internorga. Mitte 2024 haben Sie die Leitung des Messeevents übernommen. Wie haben Sie diesen Schritt erlebt?
Ich hatte das Glück, die letzten Jahre schon Teil des Teams zu sein und konnte so schrittweise in die neue Rolle hineinwachsen. Frau Johannsen hat mich in viele Themen eingeführt, und wir haben den Übergang gemeinsam vorbereitet. Das war natürlich eine große Hilfe. Jetzt genieße ich meine neue Verantwortung umso mehr. Für mich ist die Internorga eine Herzensangelegenheit, ich bin in einer Branche angekommen, in der ich mich sehr wohlfühle.

Welche Herausforderungen sehen Sie als Projektleiter der Internorga?
Die Anforderungen sind aktuell enorm – nicht nur in unserer Branche, sondern generell. Themen wie steigende Kosten, Personalmangel und Bürokratie setzen die Gastronomie und Hotellerie unter Druck. 

Gleichzeitig sehen wir uns in der Rolle, als Leitmesse positive Impulse zu setzen. Es geht darum, Mehrwerte zu schaffen, Netzwerke zu fördern und Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen aufzuzeigen. Wir wollen auch der Branche die Sichtbarkeit verschaffen, die sie verdient, und zeigen, wie bedeutend sie ist.

Welche Trends und Innovationen stehen in diesem Jahr im Fokus?
Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind die dominierenden Themen. Wir sehen zunehmend nachhaltige Ansätze in der Produktentwicklung – etwa bei regionalen Alternativen zu tierischen Proteinen oder bei der Energieeffizienz in der Küchentechnik. Auch die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle, von vernetzten Geräten über Personalplanung bis hin zu Gäste-Management-Tools. Ein Internorga-High­light in diesem Jahr ist der neue Trendbereich Future Food, in dem Start-ups  von der Fermentation bis hin zu alternativen Proteinen innovative Ideen präsentieren.

Was macht diesen neuen Ausstellungbereich so besonders?
Hier schaffen wir eine Plattform für junge Unternehmen, die mit innovativen Konzepten überzeugen. Rund 20 Start-ups stellen dieses Jahr aus und zeigen, wie viel Potenzial in nachhaltigen und zukunftsorientierten Food-Trends steckt. Es ist beeindruckend, welche Kreativität und Energie in diesen Gründungsgeschichten verborgen liegen. Dieser Bereich ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Internorga Trends frühzeitig erkennt und fördert.

Auf der Open Stage werden Experten und Praktiker aus der Branche Rede und Antwort zu aktuellen Themen und Herausforderungen stehen.
Auf der Open Stage werden Experten und Praktiker aus der Branche Rede und Antwort zu aktuellen Themen und Herausforderungen stehen. Foto: Hamburg Messe und Congress/Rene Zieger

Welche Rolle spielt Digitalisierung für die Zukunft der Branche?
Eine enorme. Der Fachkräftemangel zwingt uns dazu, effizienter zu arbeiten, und digitale Tools bieten hier echte Lösungen. Ob Personaleinsatzplanung, Prozessoptimierung oder KI-gestützte Systeme – die Digitalisierung hilft, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und Mehrwerte zu schaffen. Unsere Aussteller zeigen, wie digitale Technologien nicht nur Herausforderungen bewältigen, sondern auch Innovationen vorantreiben können.

Neben den Ausstellungsflächen gibt es viele begleitende Formate. Welche Highlights erwarten die Besucher?
Wir setzen auf eine Mischung aus Inspiration und Austausch. Neben den bewährten Kongressen und Foren bieten wir zum dritten Mal Off the Record an – ein Format, das abends in lockerer Atmosphäre zum Netzwerken einlädt. Hier können sich die Besucher abseits des Messetrubels begegnen und in entspannter Umgebung Kontakte knüpfen. Zudem legen wir mit Events wie dem Next Chef Award und dem Internorga-Zukunftspreis großen Wert auf Weiterbildung und praxisnahe Inhalte. Es geht darum, voneinander zu lernen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Und wie kommt Off the Record bisher an?
Sehr positiv. Off the Record ist Teil unseres Dreiklangs: Aussteller und Produkte, Weiterbildung und Austausch sowie das Gesamterlebnis der Internorga – inklusive der Stadt Hamburg als inspirierender Destination. Es ist nicht nur eine Gelegenheit, Netzwerke zu bilden, sondern auch eine Möglichkeit, den Stolz auf die eigenen Leistungen zu teilen. Gerade in schwierigen Zeiten können hier positive Signale gesetzt und der Zusammenhalt der Branche gestärkt werden. 

Warum sollte man das Messe­event im März auf keinen Fall verpassen?
Die Internorga ist mehr als eine Messe. Sie ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Innovation. Viele Besucher bezeichnen sie als Klassentreffen der Branche – und das zu Recht. Jedes Jahr kommen vertraute Gesichter, aber auch viele neue Akteure hinzu. Unsere Aufgabe ist es, diese Vielfalt zu bündeln und ein Erlebnis zu schaffen, das die Besucher inspiriert und voranbringt.

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