Wenn Digitalisierung, dann aber bitte richtig!
von Jean-Georges PlonerMitmachen ja, jedoch mit Bedacht und Strategie. Erst braucht der Unternehmer einen Investitionsplan und dann die nötige Zeit, um sich selbst und das Team mit der Technologie so gut vertraut zu machen, dass das neue Tool am Ende wirklich das bringt, was er sich erwünscht: schnellere Prozesse, Zeitersparnis und einen besseren Überblick.
Eines nach dem anderen…
Am Anfang steht immer die Überlegung, in welchen Bereichen die Digitalisierung für den individuellen Betrieb überhaupt Sinn macht. Auf keinen Fall sollte der Unternehmer dabei alle Baustellen auf einmal angehen. Ein Fünfjahresplan ist ein sinnvoller Ansatz für die Planung.
Folgendes gilt es vorab zu klären: Wo will ich optimieren? Wie sind die Prioritäten? Wie viel Rücklagen können gebildet werden? Sind bereits jetzt Veränderungen in der betrieblichen Situation absehbar, die berücksichtigt werden können? Wird z. B. zum Jahresende eine Buchhalterin den Betrieb verlassen, kann das die richtige Zeit für eine Implementierung z. B. von »Cisbox« oder »Pentacode« sein.
Digitale Kassen sichern Überblick
Wer mit dem Training oder Briefing der Mitarbeiter nicht weiterkommt, für den bieten sich neue Tools wie »Sell and Pick« an, die Gamification nutzen, also spielerisch an die Sache herangehen. Die Kasse gibt den Geist auf oder entspricht nicht mehr den geltenden gesetzlichen Vorschriften, dann bieten die digitalen Kassen heute nicht nur alle Leistungen einer normalen Kasse, sondern ein smartes Reportsystem. Hier sind z. B. »Gastrofix« und »gastronovi« spannende Systeme. Der Clou: Es kann von überall in Echtzeit auf Daten zugegriffen und in das Betriebsgeschehen steuernd eingegriffen werden.
Erschwinglich: Miete statt Kauf
Allein diese wenigen Beispiele zeigen, es gibt eigentlich keinen Bereich, in dem die Technologie nicht zur Vereinfachung und Optimierung beitragen kann. Die neuen Tools sind nicht nur nützlich, sondern im Vergleich zu früheren Produkten deutlich preiswerter, da sie nicht über Kauf, sondern über Miete funktionieren. Das Modell heißt »SaaS – Software as a Service«, bei dem Software geleast wird – inklusive aller Updates und Supports.
Einige Tipps für die Anschaffung und den Einsatz von Technologie:
Probezeit vereinbaren. Vereinbaren Sie mit dem Anbieter eine dreimonatige, gerne kostenfreie Probezeit, um zu prüfen, ob das System zum Betrieb passt. So können Sie sicher sein, langfristig mit dem richtigen Produkt und richtigen Anbieter zusammenzuarbeiten.
Support abklären. Nur Unternehmen wählen, die umfassenden Telefonsupport an sieben Tagen in der Woche bieten. Unsere Branche hat gerade am Wochenende meist Hochbetrieb und braucht dann sofort kompetente Hilfe.
Ruhige Phase für Implementierung wählen. Am Anfang macht jede neue Technologie erst einmal Arbeit und kostet Zeit. Man muss sich einarbeiten und intensiv mit dem richtigen Umgang vertraut machen, damit man gerne und effizient damit arbeiten kann. Wählen Sie daher für den Zeitpunkt der Installation eine ruhige Woche, in der alle relevanten Mitarbeiter im Betrieb sind.
Wenn Sie unsicher sind, welche Investitionen sich lohnen, fragen Sie einfach mal Ihre Kollegen. Wenn Sie ausgehen, erkundigen Sie sich, welche Systeme im Einsatz sind und wie die Erfahrungen damit sind. Nutzen Sie Ihr Netzwerk, um sich auszutauschen und – wenn möglich – bei einem Kollegen einen Blick auf den Praxisalltag mit dieser Technologie zu werfen. Haben Sie keine falsche Scheu vor der digitalen Welt. Nutzen Sie sie zu Ihrem Vorteil!
Mehr Infos über den Autor: www.fbheroes.de
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.