Mit Hotelgastronomie profitablen Mehrwert schaffen
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Mit Hotelgastronomie profitablen Mehrwert schaffen

Ploners Gastro- Kolumne

von Jean-Georges Ploner
Samstag, 11.03.2023
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Die nächste Möglichkeit war ein Mittelklassehotel einer großen Hotelkette. Ich checkte ein und ging ohne große Erwartungen ins Restaurant. Aber ich wurde positiv überrascht, ja, sogar begeistert. Alles lief wie am Schnürchen, dazu eine tolle Stimmung, gelebte Gastfreundschaft mit viel Liebe und Aufmerksamkeit fürs Detail, von der Einrichtung bis zum F&B. Auch am nächsten Morgen beim Frühstück mit regionalen Produkten, frischen Pfannkuchen und selbst gebackenem Bananenkuchen hielt meine Begeisterung an. Man merkte, hier sind Menschen tätig, die sich Gedanken machen, sich einbringen und Lust auf eine gute Umsetzung haben – auch als Franchisenehmer, der Vorgaben zu beachten hat. Aber es kommt darauf an, was man daraus macht. Dieses Hotel hat das verstanden. Und es zahlt sich aus in Form guter Bewertungen und durch Restaurantgäste auch aus der Region. 

Erfolg durch Strategie

In meiner Laufbahn hat die Hotelgastronomie immer eine besondere Rolle gespielt. Als Trainer und dann als Gründer der Gastro-Agentur F&B Heroes erlebe ich sie nicht nur, sondern gestalte sie. Aus den Gesprächen, die ich in meiner Laufbahn mit Hoteliers geführt habe, kenne ich die Herausforderungen, eine Hotelgastronomie erfolgreich und profitabel zu betreiben. Die Bedeutung der Hotelgastronomie hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Food steht für Genuss, Erlebnis und soziale Interaktion. Die Hotelgastronomie ist zum Umsatz- und Imagefaktor geworden, hat sich fortentwickelt und ist resilienter geworden. Aber sie fordert ständige Beobachtung und Weiterentwicklung, gerade unter wirtschaftlichen Aspekten. Angesichts der aktuellen Situation von Personalmangel und hohen Preisen ist es mehr denn je erforderlich, die Hotelgastronomie klar zu positionieren und wirtschaftlich aufzustellen. 

Persönliches Engagement und F&B-Kompetenz sind wichtig, reichen aber allein nicht aus. Gefordert ist eine strategische Vorgehensweise, die auf vier Säulen steht: ein Konzept, eine ganzheitliche Gastronomie, die Erlebnisse ohne Brüche schafft, eine eigenständige kulinarische Handschrift und sinnvolle nachhaltige Strukturen. Unterstützt wird dies durch eine sinnvoll vernetzte Digitalisierung, um im Hintergrund die Automatisierung und Prozessoptimierung voranzutreiben und  notwendige Daten und Kennzahlen für Managemententscheidungen zu generieren. Eine solche strategische Herangehensweise ist ein Prozess, der Zeit benötigt für Planung und Umsetzung.  

Externe Gastro-Expertise bei Hotelneubauten

Gerade bei Hotelneubauten wird der Wahl des geeigneten Gastro-Konzeptes zu wenig Beachtung geschenkt. Was wir oft sehen, ist, dass angefangen wird zu bauen und dann erst über das Konzept nachgedacht wird. Dabei hat zum Beispiel ein asiatisches Gastro-Konzept andere Anforderungen als ein Steakrestaurant. Der zweite Fehler ist die fehlende Marktanalyse des Umfelds: Standortfaktoren, Mitbewerber bis zur Evaluierung potenzieller Gastro-Konzepte und Wirtschaftlichkeitsprognosen. 

Bei den vielfältigen Anforderungen eines Hotelneubaus macht es durchaus Sinn, für den Bereich der Hotelgastronomie bereits bei der Planung externe Expertise hinzuziehen. Kaum jemand kann alles und schon gar nicht gleichzeitig.

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