Event-Catering-Business für knallharte Profis
von Jean-Georges PlonerTrotzdem bieten sich hier sehr spannende Chancen für Neueinsteiger: Die großen Caterer sind dabei, sich für Anfragen nach national verfügbaren Caterings, z. B. für Roadshows oder Produktpräsentationen, deutschlandweit aufzustellen und Netzwerke aufzubauen. Deshalb suchen sie nach lokalen Partnern, die ähnliche Leistungen wie sie selbst anbieten und in der Lage sind, vor Ort das georderte Catering exakt wie vereinbart durchzuführen. Dies ist ein für beide Seiten interessantes Partnerschaftsmodell mit echtem Win-win.
Beratungsintensives Geschäft
Jeder Neueinsteiger im Event-Business sollte sich darüber im Klaren sein, dass es für den Kunden einen großen Unterschied macht, ob er beim Metzger oder im Hotel bestellt. Beim Metzger erwartet er »nur« die Lieferung von Speisen, vom Hotel jedoch das gesamte Paket: Speisen, Getränke, Personal, Dekoration, Entertainment, Logistik und eventuell die Location.
Obwohl gerade die ersten Versuche mit der Online-Buchung von Caterings laufen – wie immer ist Kofler & Kompanie in der Vorreiterrolle – ist das Catering in der Regel ein beratungsintensives und damit persönliches Geschäft. Kunden erwarten Vorschläge und wollen sich mit einem Fachmann über ihre Ideen austauschen.
Mangelnde Professionalität kostet bares Geld
Gerade im Business-Bereich ist es gut, wenn man Leistungen, die man selbst nicht anbieten kann, an Partner abgibt. Zudem hat man es hier als Gastronom oder Hotelier in der Regel mit einem firmeninternen Verantwortlichen oder eventuell sogar mit einer Event-Agentur zu tun. Sowohl Mitarbeiter als auch Agentur haben dabei stets das gleiche Ziel vor Augen: Sie wollen am Ende mit einer perfekten Veranstaltung glänzen. Dazu suchen sie Profis, die ein Top-Ergebnis abliefern.
Wer es hier an Professionalität missen lässt, zahlt am Ende drauf: Denn Fehler oder Abweichungen vom Plan führen nicht selten zu Preisminderungen. Drei Kartoffeln beim Hauptgang statt vier wie beim Probeessen? Preisabzug! Jedes Detail wird dokumentiert, um Differenzen nachweisen zu können. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Falls die Agentur am Ende dem Caterer aufgrund von Minderleistung den Preis drücken kann, wird sie nicht selten die Differenz in die eigene Tasche wirtschaften. So einfach und so hart ist das Geschäft. Wer mit Löwen spielt, sollte sich wie ein Löwe verhalten.
Ohne Strategie läuft es nicht
Die Nachfrage ein Catering auszurichten, erhält nahezu jeder Gastronom oder Hotelier früher oder später. Zufriedene Gäste des À-la-carte-Restaurants fragen nach, ob auch für eine Feier nach Hause oder in die Firma geliefert werden kann. Stimmt die Leistung, wird weiter empfohlen, und das Rad beginnt zu rollen.
Zunächst sollte man jedoch den eigenen Betrieb auf den Prüfstand stellen und sich selbst die Frage beantworten, ob es sich lohnt, bei diesem Geschäft mitzumischen. Catering nebenbei anzubieten – quasi als Zusatzverdienst – kann funktionieren, wenn es sich um Events von überschaubarer Größe im lokalen Umfeld handelt. Vielleicht bietet sich sogar die Kooperation mit Firmen an, mit denen man bereits vertrauensvoll zusammenarbeitet. Selbst dann bleibt es für ein Restaurant oder Hotel, das seinen gastronomischen Hauptbetrieb ohne Einschränkung fahren muss, jedoch eine sportliche Aufgabe, die es gut zu organisieren und zu managen gilt. Kurz gesagt, eine Catering-Strategie muss her, um dieses Business aktiv selbst zu gestalten und es gewinnbringend aufzustellen!
Mehr Infos über den Autor: www.fbheroes.de
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.