Das Geheimnis meines Erfolges: Berndt Querfeld
von Clemens Kriegelstein»Nur gutes Essen und ein lustiges Konzept reichen nicht.«
Wenn es in Wien eine Familie gibt, die für erfolgreiche Kaffeehaus-Tradition steht, dann ist das wohl die Familie Querfeld. Insgesamt zehn Betriebe führt sie, teils bereits seit den 70er-Jahren, höchst profitabel, u.a. die Cafés Landtmann, Mozart oder Residenz, aber auch eine kleine Jausenstation im Schlosspark Schönbrunn, ein australisches Pub in der City oder neuerdings auch eine sommerliche Location namens »Bootshaus« an der Alten Donau. 1988 stieg Berndt Querfeld in das Unternehmen seiner Eltern mit ein und zeichnet seitdem maßgeblich für den Erfolg der etablierten wie auch neuen Projekte verantwortlich.
Haben Sie ein gastronomisches Vorbild?
Eigentlich nicht. Ich schätze natürlich die eine oder den anderen. Aber Vorbild: nein.
Was war Ihre größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg?
Zu denken, dass ich es selbst am besten kann.
Gibt es Dos & Don’ts für ein erfolgreiches Gastronomiekonzept?
Authentizität und Liebe, Verlässlichkeit und Kontinuität. Das sind die wichtigsten Dos für mich. Über die Don’ts entscheiden am Ende ohnehin die Gäste…
Was würden Sie einem jungen Koch raten, der vom eigenen Lokal/Unternehmen träumt?
Sich beraten zu lassen. Man kann in unserer Branche schnell viel Geld verlieren. Nur gutes Essen und ein lustiges Konzept reichen nicht aus, um erfolgreich zu sein.
Wie hat sich Ihr Geschäft in den letzten Jahren verändert?
Es wird schneller und der Gast nicht unbedingt verständnisvoller.
Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz?
Schwer zu sagen. Vielleicht der, dass bisher jedes Projekt, das ich angefangen habe, aufgegangen ist.
Was war Ihr größter unternehmerischer Fehler?
So viele große sind mir noch nicht passiert. Ich hätte einmal ein Lokal übernehmen können, das kurz darauf vom neuen Hausherrn um ein Vielfaches abgelöst wurde. Aber das hatte keiner davor gewusst. War also kein Fehler, sondern Schicksal.
Gibt es Dinge, die Sie heute anders machen würden?
Vielleicht im Detail. Im Großen und Ganzen aber eigentlich nicht.
Wie oft schauen Sie persönlich in Ihren Betrieben vorbei?
In allen: zu selten. Gott sei Dank sind wir ein Familienbetrieb und wir teilen uns die Anwesenheit auf.