Martin Ho spricht mit HOGAPAGE im fünften Teil der Serie über Vorbilder Erfolge und Misserfolge
Fotos: DOTS-Group

Das Geheimnis meines Erfolges-Martin Ho

von Clemens Kriegelstein
Montag, 14.01.2019
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Im Gespräch mit HOGAPAGE erklären gastronomische Entrepreneure ihr Erfolgsrezept. »Der Gast ist der Star des Abends«

Martin Ho ist als 2-jähriges Kind mit seinen Eltern aus Vietnam nach Wien ausgewandert. Als 19-Jähriger hat er 2005 sein Interesse an der Gastronomie entdeckt und mit dem »DOTS Experimental Sushi« den Grundstein für ein inzwischen auf sieben Restaurants und ein Hotel gewachsenes Gastro-Imperium gelegt. Neben den mittlerweile zwei DOTS-Lokalen, in denen Gäste u.a. Sushi mit außergewöhnlichen Zutaten genießen können, tischt Ho u.a. authentisch-vietnamesische Pho auf, führt einen Hip-Hop-Club und hat sich im Sommer 2018 sogar seinen Traum vom eigenen Boutique-Hotel in der Wachau erfüllt (www.dots-lounge.com).

Haben Sie ein gastronomisches/unternehmerisches Vorbild?
Gastronomisch inspiriere ich mich immer wieder neu auf meinen Reisen und entdecke neue Trends und Ideen. Ich habe großen Respekt vor jedem Koch; da gibt es keine einzelne Persönlichkeit. Unternehmerisch sind die Vorbilder in meiner Familie zu finden, die mit viel Fleiß, Willen und Engagement ihren Weg in und aus Vietnam gemacht haben.

Was war Ihre größte Hürde auf dem Weg zum Erfolg?
Ich habe bei null und ohne Vorwissen begonnen. Diese Unvoreingenommenheit war oft ein Vorteil. Ich musste auch sehr viel lernen; von Küchenabläufen bis zur Buchhaltung. Auf dem Weg habe ich viele Fehler gemacht, die eine wertvolle Lehre waren. Ich hoffe aber, dass ich keinen ein zweites Mal mache.

Gibt es Dos & Don’ts für ein erfolgreiches Gastronomiekonzept?
Der Gast ist der Star des Abends und steht im Mittelpunkt! Trotzdem darf sich das Konzept nicht biegen und muss unverwechselbar und eigenständig bleiben.

Was würden Sie einem jungen Koch raten, der vom eigenen Lokal/Unternehmen träumt?
Oft beginnt die Karriere in federführenden Häusern, wo man sehr viel lernen kann. Dann braucht es eine klare Vision, eine gute Rechnung und ein stringentes Konzept. Leistungs­bereitschaft, Leidenschaft, Selbstdisziplin sind ein Muss.

Wie hat sich Ihr Geschäft in den letzten zehn Jahren verändert?
Wir haben von der reinen Gastronomie erweitert und sind in das Club-Geschäft eingestiegen, haben auch ein Hotel eröffnet und kürzlich ein Multi-Konzept-Projekt verwirklicht. Grundelemente sind immer gleich: ausgezeichneter Service, hohe Qualität und eine starke Kunstkomponente.

Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz?
Ich bin glücklich darüber, nach wie vor Gäste der ersten Stunde regelmäßig in unseren Häusern zu begrüßen. Sehr stolz sind wir auf unsere über 250 Mitarbeiter, die großteils langjährig in der Unternehmensgruppe sind.

Was war Ihr größter unternehmerischer Fehler?
Mein jugendlicher Leichtsinn war Fehler und Antrieb zugleich. Meine Umbaupläne sind nach wie vor zeitliches Harakiri, und alles wird auf die letzte Sekunde fertig. Das wird sich nie ändern!

Gibt es Dinge, die Sie heute anders machen würden?
Heute würde ich nie mehr so unvoreingenommen und ungeplant an ein Projekt rangehen wie an das erste DOTS auf der Mariahilfer Straße. Heute sitzen wir über großen Budget-Plänen und kalkulieren jeden Euro ganz genau.

Wie oft schauen Sie persönlich in all Ihren Lokalen/Betrieben vorbei?
Ich mache jeden Abend eine Runde durch die Betriebe und schaue nach dem Rechten, rede mit meinem Team und vergewissere mich, dass es den Gästen gut geht.

Wie viele Stunden hat Ihr Arbeitstag im Schnitt?
Deutlich mehr als zwölf Stunden (lacht). Ich arbeite mit großer Freude und Begeisterung fast rund um die Uhr, weil unsere Betriebe auch von früh bis spät offen haben.

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