Vanille und Stracciatella bekommen fruchtige Konkurrenz
von Gabriele GugetzerAuf den regelmäßigen Eisgenuss will wohl kaum ein Verbraucher im Sommer verzichten, allzu gern jedoch auf den Verzehr von unnötigen Kalorien. Als Alternative zu den – nach wie vor beliebten – Klassikern in der Tiefkühltheke werden sich wohl deshalb in dieser Saison fruchtige Sorten wie Eis-Smoothies (z. B. Obst mit Spinat, Karotten, Minzblättern etc.) und auch frische, leichte Sorbets weiter etablieren.
Beim Speiseeis-Hersteller Unilever (Langnese/Eskimo/Lusso) bestätigt die neue Sorbetsorte Limette-Erdbeere derweil den Trend zur Zitrusfrucht. Ob Matcha, aktuell noch ein Thema, es über dieses Jahr hinaus schafft, unsere Gaumen zu verzaubern, da ist sich Marcus Hannig nicht so sicher. Und als Eiscreme-Patissier des Unternehmens hat er die Nase schon sehr weit vorne, wenn es darum geht, Trends aufzugreifen und zu unterscheiden, was kurzlebig ist und was bleibt.
Bei Asien allgemein ebenso wie bei Streetfood ist Marcus Hannig jedoch fündig geworden. Er hat das Carte D’Or Sorbet Apfel ein bisschen umfunktioniert und daraus Sushi on Ice gemacht: »Die Füllung mit Mango und süßer japanischer Bohnenpaste wird in Noriblätter gewickelt und portioniert. Vom Apfelsorbet werden Kugeln abgestochen. Diese in Sesamsaat und gehackten Wasabinüssen (Fertigprodukt) wälzen und dazu servieren.« Wie man auch auf der Gelatissimo 2018 beobachten konnte, greift Unilever damit auf die zwei Entwicklungen im Eisbereich zu, die sich wie folgt darstellen: Wer als moderne Eisdiele gelten will, der hat klassische Sorten im Programm, aber ergänzt das Angebot mit außergewöhnlichen Aromen, die auch regional sein können, aber keinesfalls müssen.
Das Eis des Jahres: exotisch und figurschonend
Auch der Mitbewerber Froneri Schöller hat sich auf dieser aromatischen Spielwiese angesiedelt. Seit 1989 feiert Mövenpick jährlich neu die Eissorte des Jahres. Als »EisCreation der Gastronomie 2018« hat Mövenpick Guave Mango erkoren. Hier sind wir also im exotischen Bereich, überdies im kalorisch übersichtlichen.
Zwei altbewährte Marken, nämlich Milka Schokolade und Oreo Cookies, sind ebenfalls in die neuen Eiscreme-Sorten eingeflossen, als Milka Wanne Schoko-Vanille mit Original Milka Alpenmilchschokoladestückchen und als Sahneeis mit Original Oreokeks-Stückchen.
Neu ist bei Froneri Schöller das Produkt zum Thema »ohne«. Ohne deklarationspflichtige Zusätze, ohne Laktose. Das ist für den Küchenprofi natürlich wunderbar, er spart sich den Zeitaufwand. Überdies ist das Aroma der Klassiker schlechthin, kein Nischenprodukt – nämlich die Vanille. Damit wiederum erreicht der Gastronom womöglich jüngere Zielgruppen, die bislang besagtes Matcha und andere Trends der Vanille vorgezogen haben.
Auf der anderen Seite setzt Froneri auf den mittlerweile schon etwas strapazierten Superfood-Trend, wenn sie für diesen Sommer die Sorte Skyr mit Blaubeere als Fertigprodukt anbieten. Skyr, Sie wissen schon, das Joghurt-Quark-Produkt aus dem Trendland Island, für das immense Fernsehwerbung geschaltet wird. Und Blaubeere, das ultimative Superfood, nur eine Handvoll am Tag und man bleibe gesund, versichert die Industrie. Bereits auf den zweiten Blick offenbaren sich aber die Gemeinsamkeiten zwischen Milchreis und Trendquark. Zum Blaubeersammeln ging früher jeder, Skyr ist ein uraltes Rezept … also doch nur zwei Seiten einer Medaille!
Italienische Eisschätze für die Offeneis-Truhe
Auch Sammontana hat für ernährungsbewusste Eisgenießer viele verlockende Sorten im Portfolio: Ob Sorbet von grünem Apfel, Pfirsich, Mango, Minze, Zitrone, frisches Joghurt-Eis oder doch lieber ein bewährter Klassiker – die Auswahl ist riesengroß und köstlich.
Nettes Zuckerl obendrauf: Als Hingucker in der Offeneis-Truhe eignet sich die Linie »Bella et Pronta« des italienischen Eisherstellers ganz hervorragend. Die aufwendig dekorierten Wannen sind ein Augenschmaus und lassen sich leicht und schnell verwenden. Dolce Vita lässt sich damit – im Eisbecher oder als schnelle Kugel auf die Hand – im Handumdrehen servieren.
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.
Fotos: Frisco; iStockphoto; Froneri Schöller/Mövenpick