THE BIG FIVE – Cosy Comfort-Zone
von Andrew Fordyce1st Big: Königsberger Klopse
Königsberger Klopse sind Synonym für Kapern, die dem Gericht über die Stadtgrenze hinaus nie wirklich übermäßig viele Liebhaber bescherten. Mit der Entdeckung der Kapern als Kaviar Italiens war das passé. Schnell waren die Klopse in allen Größen in deutschen Supermärkten erhältlich und wurden zum beliebten Objekt für Neuinterpretationen, siehe: Time Raue. Wer’s ursprünglich mag, geht nach Kreuzberg ins Max und Moritz, wo die Kapernbulette zu den „Schlagern“ auf der Karte gehört. (www.maxundmoritzberlin.de)
2nd Big: Grünkohl mit Pinkel
Dieses Gericht war lange Zeit nicht mehr als einen Lacher wert – allein wegen des Namens. Pinkel ist übrigens der Name einer Wurst, deren Ursprung nicht eindeutig nachvollziehbar ist. Klar ist nur die Herkunft: einmal aus Bremen, zum anderen aus Oldenburg. Beide Pinkelwürste unterscheiden sich in der Rezeptur. Lecker sind beide, besonders, wenn sie zusammen mit Bauchspeck und Kasseler im Grünkohl liegen. PS: Das Gericht gibt’s in der Regel nur saisonal von Oktober bis Mitte März. (www.ratskeller-oldenburg.de)
3rd Big: Grüne Soße
Kräuterbasierte grüne Sauce ist bereits seit 2000 Jahren bekannt und hat sich vom Orient aus weltweit verbreitet. Die meisten Pflänzchen zählt die „Frankfurter Grie Soß“, nämlich sieben. Gegessen wird sie mit magerer Rinderbrust (www.zumgemaltenhaus.de) oder vegetarisch mit gekochtem Ei (www.atschel-frankfurt.de). Dazu gibt es natürlich Apfelwein, in einem gerippten Glas serviert.
4th Big: Kässpatzn
Sie sind vielerorts ansässig. Ob als „Chäschnöpfli“ in der Schweiz oder „Kässknöpfli“ in Liechtenstein fliegt diese Kalorienbombe auch im Schwabenländle traditionell genussvoll in die Münder ein. Der schwäbische Name basiert dabei wohl auf dem italienischen Wort „spezzato“, also in Stücke schneiden, was die Herstellungsweise umschreibt. Dabei wird der Teig vom Brett ins kochende Wasser handgeschabt. Das ehemals Arme-Leute-Essen aus Nudeln, Hartkäse und gerösteten Zwiebeln hält einfach Leib und Seele zusammen. (https://ackerbuerger.de)
5th Big: Hax’n
Wenn sie zur Herausforderung für die Zähne wird, ist sie gut. Die Schwarte ist echt das Beste an der bayrischen Hax’n. Dazu der scharfe Löwensenf, der mit Stampf, Sauerkraut und einem Weißbier im Mund gelöscht wird. Ein bayrisches „Ommm“, wenn, bis zum Knochen abgenagt, bewegungstechnisch nichts mehr geht. (www.augustinerkeller.de und www.benediktiner-wirtshaus.de)