Müsli Dauerbrenner und Wandlungskünstler
Foto: Best Müsli

Müsli: Dauerbrenner und Wandlungskünstler

IM GESPRÄCH MIT NORMA ROSEMEIER

von Karoline Giokas
Mittwoch, 17.07.2024
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Warum erlebt Müsli seit einigen Jahren wieder einen richtigen Hype?
Der anhaltende Müslitrend ist eng verbunden mit zwei Faktoren: Zum einen ist der Griff zum Müsli oft eine zeit­sparende Alternative – immerhin haben laut Umfragen rund 44 Prozent der Deutschen nur 15 Minuten fürs Frühstück. Und dennoch lässt so ein Frühstück dank individueller Mischungen viel Raum für Geschmacksvorlieben. Zum anderen kommt Müsli mit der Kombination aus verschiedensten Getreidesorten, Nüssen und Obst dem immer häufigeren Wunsch nach ge­sunder Ernährung entgegen. Auch Veganer und Allergiker kommen hier vielfältig auf ihre Kosten. Gerade deshalb gehören in Hotels auch laktose- und glutenfreie Sorten immer mehr zum Grundsortiment in Sachen Müsli.
Worauf kommt es beim Müsli­angebot im Hotel besonders an? 
Gäste frühstücken auswärts anders als in den eigenen vier Wänden, möchten sich verwöhnen lassen. Da besonders auf Qualität geachtet wird, sollte das Frühstück appetitlich angerichtet sein und vor allem schmecken – da zählt man dann nicht so die Kalorien. Bei Müsli verwenden wir daher häufig 
leckeren Crunch als Basis, achten auf Zutaten aus Deutschland bzw. dem ­angrenzenden Ausland und ergänzen diese mit einem hohen Anteil an Früchten oder hochwertiger Schokolade. Kurz: Wir kleckern nicht mit besten Zutaten. In den letzten Jahren rücken in Hotels Bio-Sorten und Basis-Müslis, die sich der Gast individuell verfeinern kann, mehr und mehr in den Fokus.

Seit Corona wünschen immer mehr Hotelgruppen eine Hausmischung, die Gäste an der Rezeption oder in Lobby-Shops kaufen und mit nach Hause nehmen können. Seit Ende 2023 führt die Maritim-Gruppe ein ­Birchermüsli als Hausmarke – samt eigenem Label und Rezeptvorschlag. An der Rezeption werden 500-Gramm-Packungen verkauft, außerdem liegt das Bircher in umweltfreundlichen Snacktütchen als Dankeschön auf den Zimmern, wenn Gäste auf eine Reinigung verzichten.

Welche Möglichkeiten haben Gastgeber, mit individuellen Variationen  Außergewöhnliches zu bieten?
Toppings liegen voll im Trend. Das ist kein Wunder, da sie für noch mehr Vielfalt am Frühstücksbüfett sorgen. Gäste haben so jede Menge Möglichkeiten, Quark, Joghurt, Porridge oder fertige Müslimischungen mit ihren persönlichen Lieblingszutaten zu verfeinern. Oder sie kreieren gleich ganz ihre eigene Mischung – natürlich immer orientiert an Geschmacksvorlieben und Ernährungsbedürfnissen. Individueller geht es tatsächlich kaum. Selbstverständlich spielen aber auch hier Qua­lität und Herkunft der Toppings eine wichtige Rolle.


Stefanie Heidemann
Foto: Melitta

HEISS DURCHDACHT

Die Kunst der Kaffeeauswahl

Als internationale Jurorin der Specialty Coffee Association (SCA) verantwortet Stefanie Heidemann die Mitarbeiterschulung in der Melitta Professional Academy. In HOGAPAGE verrät sie, worauf Gastgeber bei ihrem Kaffeeangebot achten sollten.

Gäste haben bei Kaffee  unterschiedliche Vorlieben – wie finde ich die richtige Bohne?
In Deutschland wird zum Frühstück gerne Filterkaffee getrunken, aber auch Kaffeespezialitäten mit Milch und Milchalternativen. Es hilft, wenn der Gastronom seine Gäste kennt: Was ist ihnen wichtig? Welche Getränke sind besonders beliebt? Um ein breites Publikum anzusprechen, ist ein ausgewogener Blend ratsam: Ein Kaffee, der keine zu ausgeprägte Säure hat, nicht zu bit­ter ist und sich gut mit Milch kombinieren lässt. Hier gibt es bei Röstern zunehmend gesiegelt nachhaltige Kaffeebohnen – sofern dies zum Gastro-Konzept passt. 

Wie lässt sich mit Kaffee am Morgen mehr Umsatz generieren?
Der Gastronom kann z. B. in einem begrenzten Zeitfenster spezielle Frühstückskombination anbieten, etwa ein Kaffeegetränk plus Gebäck oder belegtem Brötchen. Auch ein Konzept mit mehreren Tassengrößen ist vorstellbar – mit möglichem Upselling auf ein größeres Getränk. Oder ein Bonusprogramm, bei dem Gäste Frühstückspunkte sammeln.

Woher weiß ich, welche Maschine zu meinem Konzept passt?
Es kommt darauf an, ob der Kaffee in Selbstbedie­nung angeboten oder von einem Mitarbeiter zubereitet wird – und wie viel Aufwand dessen Training benötigt. Entsprechend ist dann ein Vollautomat oder ein Siebträger besser. Man muss wissen, dass Siebträger mehr Zeit und ­Aufmerksamkeit erfordern.

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